Protestzug in WM-Eröffnungsstadt São Paulo
São Paulo (dpa) - Tausende Menschen haben in der WM-Eröffnungsstadt São Paulo an einem Protestmarsch teilgenommen. Die Demonstranten forderten vor allem eine Verbesserung der Wohnsituation, bezahlbare Mieten und eine Eindämmung der Immobilienspekulation.
Nach Polizeischätzung nahmen etwa 5000 Menschen an dem Marsch teil. Die Veranstalter selbst sprachen von 20 000 Teilnehmern. Die Protestaktion war von der Bewegung obdachloser Arbeiter (MTST) organisiert worden. Es beteiligten sich aber auch andere soziale Organisationen und WM-Gegner. Von Zwischenfällen wurde zunächst nichts berichtet. In São Paulo wird am 12. Juni die WM eröffnet.
An Brasiliens rund 17 000 Kilometer langer Grenze ist unterdessen nach rund zehn Tagen eine der größten militärischen Kontrolloperationen des Landes zu Ende gegangen. Die Aktion „Ágata 8“ war Teil des Sicherheitskonzeptes für die in drei Wochen beginnende WM. Nach Armeeangaben wurde eine Rekordmenge von rund 40 Tonnen Rauschgift beschlagnahmt, die für Millionen-Metropolen wie São Paulo und Rio bestimmt waren. Rund 30 000 Soldaten waren in den vergangenen Tagen im Einsatz.
Bereits vor der WM-Generalprobe - dem Confederations Cup 2013 - hatte das Verteidigungsministerium eine derartige Aktion durchgeführt. Damals waren rund 19 Tonnen Rauschgift beschlagnahmt worden. Auch diesmal waren alle Waffengattungen der Armee sowie Polizeikräfte von Bund und Ländern beteiligt. Zum Einsatz kamen Einheiten der Dschungel-Infanterie sowie Schiffe und Helikopter der Marine. Brasiliens Grenzlinie besteht aus rund 7400 Kilometer Landgrenze und über 9500 Kilometer Flussgrenze.