Selfie à la Podolski - Chile in der Heimat gefeiert
Santiago de Chile (dpa) - Das Selfie à la Lukas Podolski mit der wichtigsten Frau im Land ließ sich Gary Medel nicht nehmen.
Beim rauschenden Empfang von Chiles tragischen Fußball-Helden konnte der Abwehrchef der so unglücklich ausgeschiedenen „Roja“ an der Seite von Staatschefin Michelle Bachelet auch schon wieder lächeln. „Mit der Präsidentin und allen, die auf die Plaza de la Constitución gekommen sind, um uns zu unterstützen“, schrieb Medel bei Twitter über das gemeinsame Foto.
Tausende Fans waren auf den Platz direkt vor dem Palacio de La Moneda gekommen, in dem Bachelet die Mannschaft direkt nach ihrer WM-Rückkehr empfing. „Chile empfindet einen großen Stolz für diese Nationalmannschaft. Sie sind ein Beispiel der Stärke, sie haben uns Momente großer Freude bereitet“, sagte sie.
Die Delegation war nach der Landung auf dem Flughafen Pudahuel mit dem Bus und Polizeieskorte zum Regierungspalast in Santiago de Chile gebracht worden. Um das Team und die Betreuer sowie auch Verbandschef Sergio Jadue nach ihrer Rückkehr in der Heimat willkommen heißen zu können, hatte Bachelet sogar einen Flug nach Washington zu US-Präsident Barack Obama verschoben.
Und die Spieler, die gut 24 Stunden zuvor nach einem denkwürdigen Fußballspiel mit der 2:3-Niederlage im Elfmeterschießen gegen WM-Gastgeber Brasilien schluchzend und heulend vom Platz geschlichen waren, genossen die Wertschätzung vom Balkon des Regierungspalastes aus. „Gracias Chile!!!“ schrieb Ex-Bundesliga-Profi Arturo Vidal. „Gestern ist ein Traum zu Ende gegangen. Heute beginnt ein anderer, lasst uns von jetzt an kämpfen, dass wir unsere Copa América gewinnen!“
Die Südamerikameisterschaft findet im kommenden Jahr in Chile statt. Dort wollen sich die Chilenen für den vierten WM-K.o. ihrer Geschichte gegen den großen Rivalen und Rekordchampion Brasilien revanchieren. Die Unterstützung ihrer Fans wird ihnen bei diesem Vorhaben mehr denn je gewiss sein. „Der Empfang, der uns bereitet wurde, ist unbeschreiblich. Es gibt keine Worte, um euch für euren Rückhalt zu danken“, meinte Marcelo Díaz.