Sicherheitsexperte Spahn kritisiert FIFA

Berlin (dpa) - Der Sicherheitschef der Fußball-WM 2006, Helmut Spahn, hat der FIFA gravierende Fehlplanung für die Fan-Sicherheit beim bevorstehenden Turnier in Brasilien vorgeworfen.

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„Meine größte Sorge ist es, dass diese Blauäugigkeit ein Risiko darstellen kann. Bei der WM in Südafrika hat man zu intensiv über Kriminalität gesprochen, das macht man jetzt in Brasilien sehr, sehr wenig, das Image ist ein positives und das kann dazu führen, dass sich Fans sehr sicher fühlen“, sagte Spahn der ARD-Recherche-Redaktion Sport. Die FIFA müsse die Zuschauer seriös informieren, forderte der Direktor des Zentrums für Sport-Sicherheit im WM-Gastgeberland 2022, Katar.

Die Kritik wurde von FIFA-Sicherheitschef Ralf Mutschke zurückgewiesen. „Ich denke, Angst malen ist nicht angesagt, wenn man sich normal verhält und die Sachen nicht übertreibt, kann man auch in Brasilien ganz gut leben“, sagte er der ARD. Die FIFA spiele alle Szenarien durch, bis hin zu einem möglichen Turnierabbruch. FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke hatte kürzlich WM-Touristen vor schlecht geplanten Brasilien-Reisen gewarnt. „Man kann nicht mit dem Rucksack ankommen und sagen, los geht's. Es ist nicht wie in Deutschland, wo man auch mal im Auto schlafen kann. Das ist in Brasilien schwierig“, sagte Valcke.