Transparency warnt vor Manipulation von WM-Spielen

Köln (dpa) - Sylvia Schenk, Korruptionsbekämpferin bei Transparency International Deutschland, warnt vor möglicher Spielmanipulation bei der Fußball-WM in Brasilien.

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„Sicher ist die Gefahr vom Achtelfinale an nicht mehr so groß, aber in den Gruppenspielen kann das passieren“, sagte sie bei einem Symposium an der Deutschen Sporthochschule in Köln. „Gerade dann, wenn die Qualifizierten feststehen und nur noch konkrete Ergebnisse abgesprochen werden müssten.“

Bei der deutschen Nationalmannschaft oder anderen großen Fußballnationen, die den Profis hohe Prämien bezahlen, sei die Gefahr von Betrügereien verschwindend gering. Allerdings gebe es Länder, in denen die Profis deutlich weniger Geld erhielten oder lange auf ihre Bezahlung warten müssten. „Diese Spieler sind sicher anfälliger für Spielmanipulation“, meinte Schenk.

Weltweit nimmt die Zahl der Wettbetrugsfälle im Sport weiter zu. Rund 350 Fälle von Manipulationen hat das Unternehmen Sportradar, das jährlich weltweit 60 000 Spiele sportartübergreifend überwacht und kriminellen Strukturen auf der Spur ist, im Jahr 2013 festgestellt. „Die Tendenz ist leider steigend“, sagte Maximilian Schmitt von Sportradar. Rund 750 Milliarden Euro werden nach seinen Angaben pro Jahr weltweit mit Sportwetten umgesetzt, davon 70 Prozent in Asien. Allein bei Wetten auf Fußballspiele würden jährlich 400 Milliarden Euro bewegt; in Deutschland seien es 30 Milliarden Euro.