WM 2018 TV-Kritik: Die Entdeckung dieser WM - Christoph Kramer

Keine WM ohne Experten — und bestenfalls sollen diese natürlich schon mal selbst gegen einen Ball getreten haben. Philipp Lahm hat das, sogar sehr erfolgreich. Im Gespräch mit Jessy Wellmer soll der Ex-Kapitän des Weltmeisters bei der ARD als „Vermittler zwischen den Welten“ fungieren.

Christoph Kramer scheut sich vor keiner Frage.

Foto: Roland Weihrauch

Bislang vermittelt er leider eher Langeweile.

„Man muss in vielen Gesprächen die Balance finden“, erklärte er nach der Auftaktniederlage des deutschen Teams, und fügte dann noch einen Satz an, mit dem Erkenntniswert einer Scheibe Toastbrot: „Das muss man jetzt analysieren.“

Genau das macht im ZDF Christoph Kramer. Der Gladbacher ist die Entdeckung dieser WM. Er nimmt jeden Zweikampf an, scheut sich vor keiner Frage. Er erklärt, warum Neymar keinen Elfmeter bekommt („Er wird gezupft, aber er fällt so schlecht“), er zeigt, welche taktischen Varianten der Bundestrainer hat, und er plaudert aus dem Nähkästchen. Über die „Bettruhe von 23 Uhr“ im deutschen Team, die „eher angedacht“ sei. Und darüber, wann und wie Löw den Spielern sagt, dass sie in der Startelf stehen („Beim Anschwitzen“). Als Experte ist Kramer für uns bis zum Finale fest nominiert.