Alexander Schprygin Umstrittener Fan-Funktionär rechnet nicht mit Gewalt bei WM
Moskau (dpa) - Eine Schlüsselfigur der gewaltbereiten russischen Fußballszene, Alexander Schprygin, rechnet bis zum Ende der WM nicht mehr mit geplanten Exzessen einheimischer Fans.
„Die WM in Russland ist ein sportlicher Feiertag und sorgt für eine einzigartige Atmosphäre. Ich denke nicht, dass noch etwas passieren wird“, sagte er der Zeitung „Sport-Express“. Schprygin steht im Verdacht, die Krawalle russischer Hooligans bei der EM in Frankreich 2016 mit organisiert zu haben. Wohl auch deswegen wurde ihm zur WM 2018 eine Fan-ID verweigert - und damit jeglicher Gang ins Stadion.
Auch den ebenfalls umstrittenen russischen Fan-Anführer Alexej Pimenow erklärten die Behörden des WM-Gastgeberlands inzwischen zur „unerwünschten Person“ bei Spielen, wie das Staatsfernsehen berichtete. Das Innenministerium habe Beweise, dass Pimenow mindestens zweimal Anhänger anderer Vereine angegriffen habe.
Schprygin nannte das Verbot nachvollziehbar. „Von Pimenow haben sich längst alle Fans abgewendet. Dieser Mensch ist schon seit Jahren außer Kontrolle, und alle seine Handlungen sind nur destruktiv.“
Die russische Hooligan-Szene ist international gefürchtet. Potenziell gewaltbereite Fans wissen aber, dass sie besonders unter Beobachtung stehen, heißt es in den Kreisen. Gefährder hätten vor der WM „klare Ansagen“ von den Behörden erhalten, berichten Experten.