Weniger WM-Starter aus der Bundesliga als 2010
Berlin (dpa) - So viele Bundesliga-Legionäre waren noch nie bei einer Fußball-Weltmeisterschaft. Insgesamt stehen nach dpa-Berechnungen 62 Profis in den endgültigen Kadern der 31 nicht-deutschen WM-Teilnehmer - 2010 waren es noch 61 gewesen.
Die Gesamtzahl der Teilnehmer aus den beiden deutschen höchsten Spielklassen geht in Brasilien jedoch leicht zurück - von 84 auf nun 79. Bestand der Kader von Joachim Löw in Südafrika noch komplett aus Bundesliga-Profis, verdienen diesmal sechs Profis ihr Geld im Ausland. Das größte Kontingent an WM-Fahrern stellen die englischen Ligen, dahinter folgt Italien knapp vor den Bundesligen. Die offiziellen Kaderlisten wird der Weltverband FIFA am Donnerstag veröffentlichen.
Aus der Bundesliga entsendet der FC Bayern mit 15 Startern das größte Kontingent. „Viele unserer Spieler werden in Brasilien sein. Ich wünsche allen, dass sie eine gute WM spielen und das Turnier auch genießen. Es ist schon etwas Außergewöhnliches, eine WM spielen zu dürfen“, sagte der Münchner Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge. Hinter dem Rekordmeister folgen der VfL Wolfsburg, der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund mit jeweils sieben WM-Teilnehmern. Fünf Profis stammen aus den deutschen Zweitliga-Clubs.
Besonders der Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld vertraut wieder einmal auf reichlich Power aus Deutschland - gleich neun Mitglieder seines WM-Kaders kommen aus der Bundesliga, mehr noch als aus der heimischen Super League. Vor vier Jahren waren es bei den Eidgenossen sieben Legionäre aus dem Nachbarland.
Auch Japan und Bosnien-Herzegowina setzen mit jeweils auf ein Septett aus den deutschen Ligen. Im Land des Gastgebers stehen Wolfsburgs Luiz Gustavo und Bayerns Dante im Aufgebot. „In Deutschland gibt es ja auch Druck, aber das hat nichts mit dem zu tun, der in puncto WM-Gewinn in Brasilien herrscht“, sagte der Verteidiger im „Kicker“ mit Blick auf die Weltmeisterschaft im eigenen Land. Dabei steigt die Zahl der Legionäre aus der Bundesliga weiter an: Von 2002 (39), über 2006 (54) und 2010 (61) auf den neuen Höchstwert 62.
Der Rückgang der Gesamtzahl an Bundesliga-Profis auf der größten Bühne liegt vor allem am gestiegenen Interesse der europäischen Spitzenclubs an deutschen Nationalspielern. Neben den vier Premier-League-Akteuren Mesut Özil, Per Mertesacker, Lukas Podolski und André Schürrle sind Miroslav Klose (Lazio Rom) und Sami Khedira (Real Madrid) im Ausland aktiv.
Damit sorgen andere Nationen für die Extremwerte: Russland vertraut ausschließlich Spielern aus der eigenen Liga, bei der Elfenbeinküste, Uruguay, Bosnien-Herzegowina und Ghana läuft jeweils nur ein Torwart noch für einen Club in der Heimat auf.