„Nicht so schlimm wie sie denken“ FIFA-Chef Infantino sprach Faeser auf „One Love“-Binde im Stadion an

Während des WM-Spiels Deutschland gegen Japan hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser die „One Love“-Armbinde getragen - und mit dem FIFA-Chef über das Thema gesprochen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) trägt eine Armbinde mit der Aufschrift "One Love".

Foto: dpa/Tom Weller

Während des WM-Spiels Deutschland gegen Japan hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mit FIFA-Chef Gianni Infantino nach eigenen Angaben noch einmal über die auf dem Spielfeld verbotene „One Love“-Armbinde gesprochen. Faeser sagte am Donnerstag in Berlin, nachdem ein Regierungsvertreter aus Katar am Mittwoch nicht auf der Tribüne erschienen sei, habe man ihr den Platz neben Infantino angeboten. „Dann hat er mich auch auf die Binde angesprochen, ob das die Binde ist, dann habe ich ihm gesagt: „Und ist nicht so schlimm wie sie denken, oder?““

Sie habe dem FIFA-Chef auch gesagt, „dass ich die Entscheidung der FIFA als großen Fehler sehe“. Es sei unglaublich, was da für ein Druck auf die Fußballverbände der sieben europäischen Staaten ausgeübt worden sei, damit dieses Symbol für Vielfalt auf dem Spielfeld nicht getragen wird. Nach dem Spiel sorgten in den sozialen Medien Fotos für Aufregung und Kritik, die Infantino dabei zeigten, wie er neben Faeser stehend lächelnd auf die Binde zeigte.

Was die vor der WM gemachten Zusagen des Gastgebers Katar angehe, so sei sie enttäuscht, „dass ich jetzt sehen musste, dass es nicht eingehalten wird“, sagte Faeser. Fans hätten ihr beispielsweise berichtet, dass ihnen die Regenbogenflagge vor dem Betreten des Stadions von der Polizei abgenommen worden sei. Die deutschen Spieler hätten mit ihrer Geste auf dem Platz protestiert „und ich habe meinen Protest ausgeübt, indem ich die „One Love“-Binde getragen habe“, sagte die für den Spitzensport zuständige Ministerin.

(dpa)