WM-Achtelfinale war schon das große Ziel für Algerien
Algier (dpa) - Algerien zählte vor dem Turnier zu den ganz großen WM-Außenseitern. Zum vierten Mal nach 1982, 1986 und 2010 ist das Maghreb-Land bei einer WM dabei. Über die Vorrunde kamen die Fénnecs (Wüstenfüchse) bis jetzt noch nie hinaus.
Das Achtelfinale gegen Deutschland ist eine Premiere.
Auch diesmal steht der Afrikameister von 1990 vor einer schweren Mission. Trainer Vahid Halilhodzic, dessen Vertrag nach der WM endet und der voraussichtlich vom Franzosen Christian Gourcuff beerbt werden soll, setzt in Brasilien überwiegend auf Legionäre, nur drei Spieler sind noch in Algerien aktiv. Die restlichen Akteure spielen in Spanien, Frankreich, Italien, England, Portugal, Bulgarien, Kroatien und Katar. Die Qualifikationsgruppe beendete das Halilhodzic-Team mit fünf Siegen aus sechs Spielen und sieben Punkten Vorsprung auf Mali. In den Playoffs setzten sich der nationale Superstar Madjid Bougherra & Co. glücklich gegen Burkina Faso durch.
In der algerischen Fußballgeschichte wird die WM 1982 in Spanien für immer in Erinnerung bleiben. Die „Schande von Gijon“ hat sich ins kollektive Gedächtnis des ganzen Landes gebrannt. Und auch in diesem Jahr wird kein Teamporträt ohne Fernsehbilder, ohne Rückblicke, ohne Interviews zu den Ereignissen vor 32 Jahren auskommen.
Im Kampf um den Finalrunden-Einzug hatten sich Deutschland und Österreich im letzten Gruppenspiel auf ein 1:0 verständigt und damit die Afrikaner ausgeschaltet - die zum Auftakt sensationell Europameister Deutschland 2:1 bezwungen hatten. „Das war schon ein Skandal und das war auch sehr enttäuschend“, sagte Günter Netzer später. Der ebenfalls unbeteiligte Rudi Völler urteilte: „Das war sicher eine ganz bittere Stunde für den deutschen Fußball.“