WM in Russland WM-Viertelfinalist: Was Sie über Uruguay wissen sollten
Dass die Südamerikaner gute Fußballer haben, ist nicht neu. Hier sind sechs Dinge, die Sie vielleicht noch nicht über Uruguay wussten.
Düsseldorf. Wenn heute um 16 Uhr Uruguay und Frankreich die Viertelfinals bei der Fußball-WM eröffnen, werden in Südamerika mit Sicherheit über drei Millionen Daumen gedrückt werden. So viele Einwohner zählt nämlich das kleine Land, das zwischen Argentinien und Brasilien am Rio de la Plata liegt. Doch was gibt es noch über diese Nation zu berichten? Hier sind sechs Dinge, die Sie über Uruguay (vielleicht) noch nicht wussten.
Übersetzt bedeutet „Chivito“ kleine Ziege. Aber keine Sorge, Ziegenfleisch ist in dem beliebten Sandwich nicht zu finden. Stattdessen wird Rindfleisch zwischen zwei Weißbrothälften geklemmt. Gefüllt wird das Nationalgericht meistens mit Salat, Tomaten, Schinken, Mozzarellakäse und Mayonnaise. Es gibt jedoch auch Varianten mit Eiern, Oliven, Speck oder eingelegten Gurken. Bestellt man ein „Chivito al plato“ bekommt man das Sandwich übrigens ohne Brot auf einem Teller mit Pommes serviert.
Vor 88 Jahren, als bei der ersten Fußball-WM in Uruguay noch 13 statt 32 Länder teilnahmen und in drei statt wie in Russland in 12 Stadien gespielt wurde, krönte sich der Gastgeber dank eines 4:2-Sieges (nach 1:2-Rückstand) im Finale gegen Argentinien zum ersten Weltmeister der Fußballgeschichte. 20 Jahre später wiederholte die „La Celeste“ (die Himmelblauen) das Kunststück in Brasilien und bezwangen den Gastgeber vom Zuckerhut im Finale im Maracanã-Stadion mit 2:1. Das Spiel brannte sich als „Maracanaco“ (Schock von Maracanã) in das brasilianische Fußballgedächtnis ein.
Seit 1848 ist das Lied „Orientales, la Patria o la tumba“ (Uruguayer, die Heimat oder das Grab) die Nationalhymne Uruguays. Sie stammt aus der Feder des Schriftstellers Francisco Acuña de Figueroa, der auch den Text zur Hymne Paraguays schrieb. Mit insgesamt 105 Takten gilt die Musik der Nationalhymne als längste der Welt. Bei der WM singen die Nationalspieler allerdings eine verkürzte Version.
Mal abgesehen von den beiden Stürmerstars Edinson Cavani (Paris Saint-Germain) und Luis Suarez (FC Barcelona) gibt es auch außerhalb des Fußballs berühmte Uruguayer, die für Aufsehen gesorgt haben — zum Beispiel Jorge Drexler. 2005 gewann der aus einer Arztfamilie stammende Musiker den Oscar für die beste Filmmusik zum Kinofilm „Die Reise des Jungen Che“. Das besondere: Der Song „Al Otro Lado Del Río“ war das erste spanischsprachige Lied, das mit dem begehrten Filmpreis ausgezeichnet wurde.
Laut einem Video-Bericht der französischen Nachrichtenagentur „AFP“ zählt Uruguay fast doppelt so viele Schafe wie Einwohner — nämlich mehr als 6,5 Millionen Tiere. Kein Wunder, dass das Land zu den größten Exporteuren hochwertiger Wolle weltweit zählt. Ein Großteil davon landet in Deutschland und Österreich und wird dort für die Füllung von Airbags und Autositzen verwendet. Der Grund: Im Gegensatz zu synthetischen Produkten ist die Wolle aus Uruguay nicht entflammbar.
Südamerikaner genießen in der Bundesliga fußballerisch einen exzellenten Ruf. Neben den üblich verdächtigen Brasilianern und Argentiniern haben bislang auch neun Uruguayer ihren Visitenkarte im deutschen Fußball-Oberhaus abgegeben. Den Anfang machten 1967 der Abwehrspieler Horacio Troche sowie der Stürmer Juan Carlos Barteiro, die beide bei Alemannia Aachen anheuerten. Bekannt dürfte vielen Fußball-Fans auch der Name Ruben Sosa sein. Der Offensivkünstler gewann mit Borussia Dortmund 1996 die Deutsche Meisterschaft. Ohnehin entwickelte sich das Ruhrgebiet zu einer beliebten Anlaufstelle für uruguayische Fußballer. So spielten im Zeitraum von 2002 bis 2010 insgesamt vier Uruguayer (Dario Rodriguez, Gustavo Varela, Carlos Grossmüller und Vicente Sanchez) für die „Knappen“ vom FC Schalke 04.