Am Rande: Kreß schielt nicht auf Jerat-Job

Der Ex-Trainer Georg Kreß fühlt sich nach eigenem Bekunden auf seinem Manager-Posten wohl. Die Mannschaft brauche jetzt ein Erfolgserlebnis.

Wuppertal. "Das allerfalscheste ist jetzt, panisch zu werden." Georg Kreß will die Ruhe bewahren. Sein Debüt als Manager beim WSV ging zwar daneben, aber der ehemalige WSV-Trainer macht in Optimismus. Es sei klar gewesen, dass die Mannschaft das Niveau aus den ersten Saisonspielen ("da lief es wie von selbst") nicht über die ganze Spielzeit würde halten können. Das könne keine Mannschaft. "Aber die Leistung gegen Dresden war besser als das, was ich zuletzt gesehen habe. Was die Mannschaft jetzt braucht, ist ein Erfolgserlebnis. Gelingt uns gegen Verl ein Tor, dann läuft die Sache wieder anders. Davon bin ich überzeugt", meinte Kreß nach dem 0:3. Zu seinen primären Aufgaben zähle nun, mit der Mannschaft viel zu reden und ihr zu helfen. Er lässt keinen Zweifel daran, dass das Team innen stabil ist. "Wir müssen jetzt ansprechen, was nicht passt und die Freude am Spiel zurückbringen. Ich bin sicher, dass Wolfgang Jerat die richtigen Worte finden wird." Allen Skeptikern, die ihn nur als mögliche Trainer-Alternative auf der Manager-Position geparkt sehen, nimmt er den Wind aus den Segeln. "Jerat hat eine hervorragende Spielphilosophie und ebenso gute Ansprache an die Mannschaft. Ich habe keine Intention, für ihn nachzurücken. Im Gespräch mit Friedhelm Runge fiel darüber nicht der geringste Satz. Ich bin für den Manager-Job zum WSV gekommen. Der macht mir Spaß. Es ist schön, wieder bei der Mannschaft zu sein." Friedhelm Runge betonte nach der Niederlage in Dresden, dass ein Trainerwechsel beim WSV kein Thema sei.Ein Junge aus dem Sonnborner Hafen hat geholfen, einen WSV-Konkurrenten auf Distanz zu halten. Silvio Pagano (22) schoss den Siegtreffer für den SC Verl zum 1:0 gegen Rot-Weiß Essen. Beim SC Sonnborn spielte der Italiener in der Jugend, wechselte zum 1.FC Köln, trainierte dort bei den Profis mit, setzte sich aber nicht durch. Im Trainingslager auf Mallorca konnte er Ex-WSV-Trainer Uwe Fuchs nicht überzeugen und kam über den Oberligisten Velbert zum SC Verl. Das Spiel gegen den WSV am kommenden Samstag ist ein besonders für ihn. "Die Familie und Freunde werden zugucken. Ich bin fit und das Tor gegen Essen hat mir zusätzliches Selbstvertrauen gegeben. Ich denke, dass ich auflaufen werde", meinte Pagano.

Sven Lintjens gesperrt

Vielleicht sollte sich der WSV für das kommende Heimspiel gegen den SC Verl die Worte von Dynamo-Trainer Ede Geyer zu Herzen nehmen: "Wenn wir Drecksarbeit leisten, können wir wieder gewinnen", hatte er vor dem Spiel gesagt. Für die steht Sven Lintjens dem WSV allerdings im kommenden Heimspiel gegen Verl nicht zur Verfügung. Er sah in Dresden die fünfte gelbe Karte und ist gesperrt. Trotz seiner Gelbsperre war Daniel Voigt zur moralischen Unterstützung mit nach Dresden gereist. Guten Zuspruch hatte der Niederländer allerdings selbst nötig. Er zog sich einen Magen-Darm-Infekt zu und musste sogar mit Atemnot kurz ins Krankenhaus. "Das ist nichts Ernstes. Er kann wieder trainieren", so Trainer Jerat.