Alltag für die Pokalhelden

Nach dem Traumlos FC Bayern muss der WSV am Samstag gegen den HSV II (14Uhr, Stadion Zoo) den Schalter umlegen.

Wuppertal. Das "Jahrhundertspiel" gegen die Bayern ist das Gesprächsthema Nummer eins in der Stadt. Aber wer redet über den HamburgerSV II, gegen den der WSV schon am Samstag (Anstoß 14 Uhr, Stadion am Zoo) seine Hausaufgaben machen muss, um weiter ganz oben in der Regionalliga-Spitze mitmischen zu können? Zum Beispiel die Spieler. Tenor unter den Pokalhelden: Jetzt müssen wir uns auf den Liga-Alltag konzentrieren. Der kommt mit der hanseatischen Zweitvertretung brutal nüchtern daher.

"Für uns ist das Pokalspiel gegen die Bayern Motivation über das Alltägliche hinaus. Daraus muss man das Positive mitnehmen. Wir bewegen uns auf einer guten Welle", sagt WSV-Trainer Wolfgang Jerat, ergänzt aber: "Gegen den HSV müssen wir von der ersten Sekunde an konzentriert spielen."

Bei WSV-Stürmer Mahir Saglik sollte das dem Vernehmen nach kein Problem sein. "Das Bayern-Spiel ist erst in drei Monaten. Nun zählen für uns erst einmal die nächsten sechs Spiele bis zur Winterpause", sagt der Stürmerstar des WSV.

Sechs Partien, die es in sich haben, darunter die Auswärtsspiele in Dresden, Magdeburg und Lübeck, sowie die Heimbegegnungen gegen Hamburg, Verl und Oberhausen. "In den Spielen bis zur Winterpause können sich alle Spieler auch für das Bayern-Spiel empfehlen", stellte Co-Trainer Joachim Hopp in Aussicht.

WSV-Abwehrstratege Daniel Voigt spricht gar von einer "miserablen Woche", sollte heute kein Sieg gegen den HSV gelingen. "Über die Bayern will ich gar nicht sprechen. Die sind tabu."

Ein Teil der Begeisterung auf den Rängen möchte sein Trainer zumindest in den Ligaalltag mitnehmen. So erwartet der Fußballlehrer heute bei den WSV-Fans eine "Abstimmung mit den Füßen". Jerat hofft auf mindestens 5000 Zuschauer, WSV-Sportdirektor Achim Weber hätte auch gegen 7000 Fans nichts einzuwenden. "Die Wuppertaler sollten sich einmal die Zahlen in Essen oder Braunschweig ansehen. Essen hatte zum Beispiel gegen Cottbus über 10000 Zuschauer, obwohl es für die in dieser Saison nicht immer optimal gelaufen ist. Man fordert von den Spieler immer viel. Es ist aber ein Geben und Nehmen."

Die gestrigen Vorverkaufszahlen ließen nicht unbedingt auf ein erhöhtes Zuschauerinteresse für die Regionalliga-Partie schließen, während Eintrittskarten für den Pokalschlager auch im Zehnerpack Abnehmer gefunden hätten. Doch Pokaltickets gibt es noch nicht. Dafür haben heute ab 10Uhr an der Fan-Info auf dem Stadionvorplatz die Zuschauer die freie Auswahl für das Spiel gegen den HSV II.