DFB-Pokal: „Wir fahren nach Berlin“

Mit einem 2:0 (0:0)-Erfolg nach Toren von Lintjens und Jerat gelingt dem WSV die Pokalsensation gegen Hertha BSC.

Wuppertal. Dieses Spiel wird in die Geschichte des Wuppertaler SV eingehen. Verdient zog der Regionalligist am Dienstagabend vor 12399 Zuschauern im Stadion Zoo durch einen 2:0 (0:0)-Erfolg gegen den Bundesligisten Hertha BSC in das Achtelfinale des DFB-Pokals ein. Mit den späten Treffern von Sven Lintjens und Tim Jerat belohnte sich der WSV selbst für eine großartige fußballerische, kämpferische und taktische Leistung. "Berlin, Berlin - wir fahren nach Berlin", skandierten die WSV-Fans nach dem Treffer von Tim Jerat. Und dieser Jubelgesang muss doppelt bitter in den Ohren der Hertha-Spieler geklungen haben, die nach dem Abpfiff mit hängenden Köpfen die Heimreise in die Hauptstadt antraten. Respekt hatte sich der WSV schon vor der Pause verschafft, denn mit schnellen Kombinationen und einigen fußballerischen Kabinettstückchen machten die Wuppertaler den Bundesliga-Kickern schnell klar, dass dieses Pokalspiel nicht nach den üblichen Regeln David gegen Goliath ablaufen würde. Der WSV hatte mehr zu bieten als Spieler, die um ihr Leben rennen und irgendwann mit den Kräften am Ende sind oder sich durch einen Konter aushebeln lassen. Im Gegenteil, der WSV hatte sich glänzend auf seinen Gegner eingestellt, der wie erwartet ohne seinen Torjäger Marko Pantelic auskommen musste. Die Gefahr drohte dem WSV von den Flügeln. Und deshalb hatte Trainer Wolfgang Jerat eine Dreier-Abwehrkette aufgeboten, die bei Bedarf von Michael Lejan (links) und Manuel Bölstler (rechts) abgesichert wurde. Das klappte nicht immer, denn Tobias Grahn und Patrick Ebert sorgten noch für die meiste Gefahr vor der Pause. Doch zum Glück hatte WSV-Torhüter Christian Maly einen überragenden Tag erwischt. Seinen einzigen Fehler nach einem Weitschuss von Ebert bügelte er selbst aus, als er den anschließenden Kopfball von Grahn über die Latte lenkte.

Mit einer weiteren Glanztat nach einem Kopfball von Arne Friedrich hielt Maly den WSV in einer kurzen Schwächephase Mitte der zweiten Spielhälfte auf Kurs - und der hieß Verlängerung. Bis Josip Simunic mit einem Revanchefoul an Manuel Bölstler seiner Mannschaft einen Bärendienst leistete. Simunic sah die rote Karte, und der WSV war wieder am Drücker.