Bittere Niederlage im Derby

Der WSV verliert in Düsseldorf: Durch Tore von Hampel und Lawarée setzte sich die Fortuna im brisanten Derby mit 2:0 durch.

Düsseldorf. Die Zuschauerzahl war enttäuschend für so ein Spiel - könnte man meinen. Doch der Deutsche Fußball-Bund hatte Fußball-Regionalligist Fortuna Düsseldorf für die wiederholte Randale der Fans bestraft (zuletzt in der Partie bei RW Essen). Und so durften nur bis zu 15 000 Fans das West-Derby zwischen Düsseldorf und dem Wuppertaler SV am Samstagnachmittag in der Arena verfolgen. Am Ende lag die offizielle Zuschauerzahl bei 14 381, weil nicht alle den Wuppertaler Gästen zugekommenen Karten verkauft worden waren. Ein unechtes "Ausverkauft" und zudem mit fadem Beigeschmack, weil die Strafe den Klub vom Rhein rund 150 000 Euro an zusätzlicher Einnahme gekostet haben dürfte. Es war immerhin das Duell des Sechsten gegen den Tabellenführer, das rund 10 000 Zuschauer mehr "gezogen" hätte, und zum Wiederbeginn machten es die Düsseldorfer Verfolger durch das 2:0 (1:0) wieder richtig eng an der Tabellenspitze. Schon den besseren Start erwischten die Gastgeber. Zunächst schoss Henri Heeren aus 18 Metern flach in die Arme von Wuppertals Torwart Christian Maly (3.), acht Minuten später erzielte Oliver Hampel aus ähnlicher Position das 1:0 (11.) per Nachschuss. Zuvor war Axel Lawarée freistehend an Maly gescheitert, ein schwerer Fehler von Daniel Voigt war vorausgegangen. Bis zur Halbzeit befreiten sich die Bergischen aus der Umklammerung und hatten durch Tobias Damm zwei Großchancen: Fortuna-Torwart Michael Melka war zweimal gegen den freistehend zum Abschluss kommenden Stürmer in höchster Not zur Stelle (23., 36.). Trotzdem ist es in der Wuppertaler Kabine sicherlich lauter geworden, und WSV-Trainer Wolfgang Frank schickte seine Spieler drei Minuten früher wieder auf den Rasen. Recht mutig bei Temperaturen knapp über null Grad. In der Folge zeigten sich die Fortunen tatsächlich heißer auf den Sieg, Jens Langeneke hatte per Hacke nach einem Freistoß durch Markus Anfang die erste Möglichkeit nach der Pause hatte (51.). Gerade als sich die Abspielfehler auf beiden Seiten häuften und die Wuppertal zurück in die Partie zu finden schienen, sorgte Axel Lawarée für die Vorentscheidung: Andreas Lambertz hatte Oliver Caillas über die linke Seite steil geschickt, der wartete geschickt und bediente dann Lawarée. Die WSV-Abwehr um Daniel Voigt und Michael Struckmann ausgespielt, Maly machtlos. Anschließend setzte Frank mit der Hereinnahme von Jan-Philipp Hammes und Emanuel Mombongo-Dues 20 Minuten vor dem Ende alles auf eine Karte. Doch die Partie gewann nicht an Qualität, und die Gastgeber hatten weiterhin die besseren Chancen. So scheiterte Lawarée erneut freistehend am glänzend reagierenden Maly (72.), und der eingewechselte Christian Erwig köpfte knapp vorbei (76.). Die zarten Bemühungen des WSV, der ohne Kapitän Mike Rietpietsch angetreten war, machte meist Fortuna-Torwart Melka zunichte, der hohe Flanken sicher runterpflückte. Aufstellung: Fortuna: Melka - de Cock, Langeneke, Cakir, Heeren - Anfang (89. Costa), Caillas, Hampel (88. Heidinger), Lambertz - Sahin (74. Erwig), Lawarée Wuppertal: Maly - Malura, Voigt, Stuckmann, Lejan (52. Wiwerink) - Jerat, Lorenzon, Dogan (71. Mombongo-Dues), Schulp (69. Hammes) - Damm, Saglik Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne) Zuschauer: 14381 Tore: 1:0 (11.) Hampel, 2:0 (61.) Lawarée Gelbe Karten: Melka, Lambertz, Cakir / Voigt, Lejan, Stuckmann, Lorenzon