Braun: „Mal einen dreckigen Sieg landen“

Trotz seiner Patzer wird Christian Maly wohl auch gegen Wehen im Tor stehen.

Wuppertal. Von einer Torhüterdiskussion will beim WSV offiziell keiner etwas wissen. Klar ist aber, dass Stammkeeper Christian Maly ab sofort unter noch schärferer Beobachtung steht. Schon beim 2:2-Ausgleich im Heimspiel gegen Jahn Regensburg machte der Routinier eine unglückliche Figur, als er an einen abgefälschten Freistoßball nicht herankam. Und auch beim dritten Treffer der Stuttgarter sah "Bob" bei einem Freistoß alt aus, als er den Ball nach vorne abprallen ließ, ein Stuttgarter dankend abstaubte. Die Aussetzer sind umso erstaunlicher, da Maly zwischendurch mit teilweise starken Paraden sein Team vor einem höheren Rückstand bewahrte.

"Ich äußere mich nur ungern über Christian", sagt Sascha Samulewicz, die Nummer zwei im WSV-Tor. "Bob hat großes Ansehen und ich habe großen Respekt vor ihm. Im übrigen entscheidet der Trainer, wer im Tor spielt. Ich werde weiter geduldig arbeiten und gehe davon aus, dass Bob auch am Freitag in Wehen wieder im Tor stehen wird", sagt Samulewicz. Zumal er selber zugibt, dass seine Leistung beim Testspiel in Köln (0:3) auch nicht "Bombe" gewesen sei. Ähnlich sieht es Trainer Uwe Fuchs, der bei einer stärkeren Vorstellung von "Samu" in Köln vielleicht in dieser Woche konkreter über einen Torhüterwechsel nachdenken würde.

Einer der wissen muss, was sich beim WSV nach dem 0:3-Nackenschlag nun ändern muss, ist Marvin Braun. Der ehemalige Zweitliga-Spieler gehört zu den erfahrensten Akteuren im Kader. "Das 0:3 ist bitter, keine Frage. Aber wir dürfen jetzt nicht die Nerven verlieren, es ist nicht alles verloren. Wir müssen klar analysieren, wo die Fehler liegen", sagt Braun. Das Problem hat auch er erkannt: die Fehler wiederholen sich. "Uns fehlt momentan hinten und vorne die Kaltschnäuzigkeit. Wir dürfen den Gegner nicht durch leichte und dumme Fehler aufbauen", sagt Braun. Im Laufe der Trainingswoche wird er das auch gegenüber Trainer Fuchs ansprechen, zum Beispiel, dass einfache taktische Vorgaben im Spiel nicht konstant eingehalten werden. Braun gewinnt der Pleite aber auch einen positiven Aspekt ab: "Das war ein rechtzeitiger Schuss vor den Bug. Wir müssen jetzt einfach mal einen dreckigen Sieg landen, vielleicht schon in Wehen und eine kleine Serie starten. Schönen Fußball können wir dann später wieder spielen."