Danny Cornelius: Flügelflitzer als Vorbereiter
Danny Cornelius soll nach dem Weggang von Maciej Zieba die Lücke auf links schließen und führt sich gut ein.
Wuppertal. Die Fußstapfen, die Danny Cornelius beim Wuppertaler SV ausfüllen soll, sind groß, auch wenn sie ein — wie er selbst — nur 1,75 m kleiner Stürmer hinterlassen hat. Der 27-jährige gebürtige Bottroper, zuletzt Führungsspieler beim Nord-Regionalligisten VfB Lübeck, soll möglichst wirkungsvoll Maciej Zieba ersetzen, der zu Drittligist Wehen gewechselt ist. Zweikampfstarker Tempodribbler — die Beschreibung beider Spieler ähnelt sich, wobei Danny Cornelius mehr auf die Rolle als Außenspieler mit starkem linken Fuß festgelegt ist.
„Meine Sache ist es, zur Grundlinie zu gehen und von dort als Vorbereiter zu agieren“, sagt Cornelius über sich selbst. In Lübeck hatte er in dem Ex-Düsseldorfer Dennis Kadah den Hauptabnehmer, der in 18 Einsätzen 14 Tore machte. In Wuppertal soll Mittelstürmer Christian Knappmann von Cornelius’ Vorbereiterqualitäten profitieren, was etwa im Spiel gegen Vohwinkel bei einem Tor auf Anhieb gut funktionierte.
Dass Cornelius in Lübeck zuletzt immerhin auch selbst fünf Saisontore gemacht hat — Rekord bei seinen vier Regionalliga-Stationen Wattenscheid, Erfurt, Bremen-Oberneuland und Lübeck — führt er darauf zurück, dass er aufgrund der Verletzung von Kadah auch selbst mehr Verantwortung im Team übernehmen musste.
Dass die Ansprüche im hohen Norden, wo man auch aus finanziellen Gründen zuletzt immer stärker auf „Verjüngung“ gesetzt hat, bescheidener sind, zeigt die Tatsache, dass aktuell nur ein einstelliger Tabellenplatz als Saisonziel ausgegeben wurde.
„Für einen Traditionsverein in der meines Erachtens schwächsten Regionalliga-Staffel ein bisschen wenig“, findet Cornelius, der froh war, dass aus dem Fußballwesten ein Angebot für ihn kam. Er nimmt zwar das Wort „Aufstieg“ nicht in den Mund, proklamiert aber selbstbewusst, dass er mit dem WSV „natürlich oben mitspielen“ wolle. Der Kontakt zum WSV bestand bereits seit Dezember und war noch vom damaligen Manager Jörg Albracht geknüpft worden.
„Trainer Hans-Günter Buns hat das dann schnell aufgegriffen, und für mich ist der WSV natürlich ein interessanter Verein“, sagt Cornelius.
Die Aufnahme in den Mannschaftskreis findet er sensationell. „So gut habe ich das bisher noch bei keinem Verein kennengelernt. Ich habe jetzt schon das Gefühl, als ob ich ein oder zwei Jahre dabei bin“, versichert er.
Dazu, sich in Wuppertal heimisch zu fühlen, soll auch beitragen, dass er sich in Nächstebreck eine Neubauwohnung gesucht hat, wo er mit Ehefrau Katrin einziehen wird. „Da wir Mitte November unser erstes Kind erwarten, waren die Ansprüche an die Wohnung schon hoch, im Zooviertel war so etwas nicht bezahlbar“, begründete der 27-Jährige, warum er nicht näher ans Stadion gezogen ist.
Seine Frau, die im Head-Office von H & M arbeitet, werde übrigens erst im Oktober aus Lübeck nachkommen, wenn ihr Mutterschutz beginnt. „Ich wäre dann nicht böse, wenn unsere Tochter vielleicht zwei Wochen früher oder eben später zur Welt kommt“, verrät Cornelius lachend, denn gerade im November wird er — wie die gesamte Elf — voll gefordert sein mit Heimspielen gegen Oberhausen, Lotte und RW Essen.
Die hohen Erwartungen an ihn empfindet Danny Cornelius nicht als Druck. „Ist doch schön, wenn die Leute sagen, mal schauen, wie weit er an die Leistung von Maciej Zieba herankommt. Grundsätzlich bin ich ohnehin selbstbewusst genug, auf meine eigenen Qualitäten zu gucken.“