Der WSV auf der Achterbahn
In Homburg verspielen die Wuppertaler eine 2:0-Führung und treffen in der Nachspielzeit zum 3:2.
Wuppertal. Der WSV steht im Moment für viele Tore — in beiden Richtungen. Nach dem 3:4 vor einer Woche gegen die abstiegsgefährdeten Leverkusener reichten dem bisherigen Tabellen-Achten der Regionalliga-West am Freitag drei Treffer wieder zum Sieg.
Das 3:2 bei Kellerkind Homburg war aber mehr als glücklich. Nach 2:0-Pausenführung und einem unerklärlichen Einbruch in der zweiten Halbzeit erzielte Silvio Pagano den Siegtreffer in der Nachspielzeit. Zumindest bis heute ist der WSV wieder Siebter.
Unter den wachen Augen von WSV-Präsident Friedhelm Runge, der den Kader für die kommende Saison sucht, hatte Tainer Michael Dämgen seine Aufstellung gegenüber dem Leverkusen-Spiel leicht verändert. Für den zuletzt enttäuschenden Außenverteidiger Lukas van den Bergh, der offiziell wegen einer Zerrung nicht spielte, rückte Rashid El Hammouchi von der Sechser-Position auf den rechten Platz in der Vierer-Kette und machte nach Anfangsschwierigkeiten einen sicheren Eindruck.
Für ihn spielte erstmals wieder Kapitän Björn Weikl neben Waldemar Schattner auf der zentralen Position vor der Abwehr. Rechtsaußen Pagano war nach abgesessener Sperre für den jungen Milko Trisic ins Team zurückgekommen.
Mit den beiden routinierten Spielern machte der WSV im Spiel nach vorne gleich den besseren Eindruck, bot den Gastgebern in der Abwehr aber immer wieder Lücken. In die stieß vor allem der Ex-Dortmunder Sahr Senesie hinein, so dass WSV-Torwart Sascha Samulewicz mehrmals Kopf und Kragen riskieren musste.
Aus einer Rettungstat von Samulewicz resultierte dann das 1:0 für den WSV. Der abgewehrte Ball kam zu Michael Holt, der aus 20 Metern über den zu weit vor dem Tor postierten Homburger Keeper hinweg ins Eck schoss.
Seine gute Schusstechnik demonstrierte dann auch Tom Moosmayer. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte zirkelte er — wie gegen Leverkusen — einen Freistoß nach Foul an Weikl aus 18 Metern in den Winkel.
So weit so gut. Doch nach der Pause ließ der WSV sich das Spiel wieder einmal komplett aus der Hand nehmen. Homburgs Trainer Christian Hock hatte dreimal gewechselt, und einer der Neuen, Guiseppe Burgio, erzielte prompt den Anschlusstreffer.
Dem ließ Nassim Banouas nach einer Stunde per Kopf das 2:2 folgen. Der WSV schwamm nun. Dämgen brachte neben Zent und Großkreutz den von ihm zuvor auf unbestimmte Zeit suspendierten Stürmer Bekim Kastrati — erklärtermaßen der Lieblingsspieler von Friedhelm Runge.
Als alles schon auf ein Unentschieden hindeutete, war Kastrati dann am 3:2 beteiligt. Er legte auf Marcel Großkreutz hinaus, dessen Flanke Silvio Pagano am zweiten Pfosten einnickte.
„Spiele werden in der Abwehr gewonnen“, meinte Präsident Runge nachher süffisant und machte klar, dass die derzeitige Leistung dort so gar nicht seinen Vorstellungen entspricht.