Niederrheinpokal Halbfinale Der WSV kommt an Essen nicht vorbei
In einem tollen Spiel unterlag der WSV im Halbfinale des Niederrheinpokals im gut gefüllten Stadion mit 2:3 (0:0). Polizei zieht insgesamt positive Bilanz.
Wuppertal. Der WSV kommt an Rot-Weiss Essen im Pokal einfach nicht vorbei. In einem tollen Kampfspiel unterlag der WSV am Dienstagabend im Halbfinale des Niederrheinpokals im mit 13 000 Zuschauern so gut wie seit Jahren nicht mehr gefüllten Stadion am Zoo mit 2:3 (0:0) und musste sich vom großen Traum Finale verabschieden. Innerhalb von acht Minuten in der zweiten Hälfte kassierte der WSV durch schwere Nachlässigkeiten in der Abwehr drei Gegentore und brachte sich so nach einer ansonsten guten Leistung um den Lohn.
Dass hier, anders als im letztjährigen Finale, das Essen klar mit 3:0 gewonnen hatte, zwei Mannschaften auf Augenhöhe auf dem Platz standen, wurde von Beginn an deutlich. In gleicher Aufstellung wie vor zehn Tagen beim 1:0 gegen Dortmund erarbeitete sich der WSV ein leichtes Übergewicht. Die ganz großen Chancen konnte sich die Hausherren bei prickelnder Pokalstimmung auf den Rängen allerdings nicht herausarbeiten, was einerseits an der ebenso leidenschaftlichen Essener Defensivarbeit lag, aber auch daran, dass oft der zweite Pass zu ungenau kam, oder man sich festlief.
Kurz vor der Pause noch einmal Hochstimmung auf den gut gefüllten WSV-Rängen. Mit einem feinen langen Ball fand Silvio Pagano seinen Freund Gatano Manno im Strafraum. Der wollte das Leder volley nehmen, traf es aber nicht richtig. Die Erkenntnis setzte sich durch, dass es ein langer Pokalabend werden könnte, denn mit offenem Visier spielten beide Teams noch nicht.
Das änderte sich nach der Pause, als Niklas Heidemann nach schöner Vorarbeit des starken Daniel Grebe das umjubelte 1:0 für den WSV erzielte (55.). Unfassbar allerdings, wie sich der WSV nur fünf Minuten später am eigenen Strafraum ausspielen ließ. Zentral aus zwölf Metern war Benjamin Baier anschließend so frei, das er in aller Ruhe Maß nehmen konnte, bevor er den Ball zum Ausgleich ins Netz jagte. Fast ebenso unbedrängt konnten innerhalb der nächsten acht Minuten auch Timo Brauer und erneut Baier nach WSV-Abwehrfehlern den Gast mit 3:1 in Front bringen.
Noch gab sich der WSV nicht geschlagen. Nach schöner Vorarbeit des eingewechselten Kevin Hagemann, der nun seinen Wert zeigen konnte, drückte Abwehrchef Peter Schmetz das Leder zum Anschlusstreffer über die Linie (77.).
Ehrlicherweise war Essen danach aber mindestens so nah am vierten Tor, wie der WSV am Ausgleich. Der fiel nicht mehr, auch wenn Schiri Thomsen vier Minuten nachspielen ließ.
Die Bundespolizei zieht eine zufriedenstellende Bilanz der als Hochrisikospiel eingestuften Begegnung. Beamte überwachten die An- und Abreise der etwa 2.200 Fans, die den ÖPNV nutzten. Am Haltepunkt Sonnborn wurde vor dem Spiel Pyrotechnik gezündet. Zwei tatverdächtige Personen konnten ermittelt werden. Um ein Aufeinandertreffen der Fangruppen nach dem Spiel zu verhindern und so weitere Gefährdungen auszuschließen, wurden der Zugang zum Haltepunkt Sonnborn kurzzeitig gesperrt und vereinzelt Züge umkoordiniert.