Fußball-Regionalliga Der WSV versinkt immer tiefer im Tabellenkeller

Wuppertal · Durch einen Gegentreffer kurz vor dem Ende unterliegt der Regionalligist im Abstiegsduell in Bergisch Gladbach und fällt auf Tabellenplatz 18 zurück.

Kurz vor der Pause parierte Niklas Lübcke diesen Elfmeter und hielt den WSV so in der umkämpften Partie.

Foto: Otto Krschak

Tiefe Enttäuschung  beim Wuppertaler SV und seinem neuen Trainer Björn Mehnert am Mittwochabend. Im Nachholspiel beim SV Bergisch Gladbach, gleichzeitig das Duell zweier Kellerkinder, hat der WSV den erhofften Dreier verpasst und durch einen Gegentreffer kurz vor dem Ende sogar mit 0:1 verloren. Nichts war es mit dem Verlassen der Abstiegsränge, auf die man am vergangenen - für den WSV spielfreien - Wochenende gerutscht war. Stattdessen wurden die Wuppertaler von Bergisch Gladbach überholt, das nun über dem Strich steht, während der WSV auf Rang 18  weiter abrutschte. Mangelnder Einsatz war dem Team nicht vorzuwerfen und auch das Spielglück war angesichts von zwei Aluminiumtreffern und den deutlich besseren Möglichkeiten nicht auf Seiten der Gäste, doch das tröstete am Ende wohl niemanden.

Pires trifft zu
Beginn nur die Latte

Gegenüber dem 3:3 bei seinem Einstand in Bonn vor zehn Tagen hatte Mehnert die Aufstellung auf mehreren Positionen geändert. Kevin Pytlik kehrte nach seiner Rot-Sperre in die Innenverteidigung zurück, Noah Salau rückte dafür auf die Linksverteidigerposition, auf der in Bonn der junge Flügelflitzer Joelle Tomczak gespielt hatte. Dessen Qualitäten sieht Mehnert offenbar eher im Offensivspiel. Auf der rechten Seite in der Viererkette kam Daniel Nesseler zum ersten Startelfeinsatz nach seiner langen Verletzung. Dafür spielte Jonas Erwig-Drüppel weiter vorgezogen auf Rechtsaußen für den angeschlagenen Marwin Studtrucker. 

Es entwickelte sich von Beginn an das erwartete Kampfspiel. Die Gastgeber starteten dabei etwas besser, hatten nach acht Minuten allerdings Glück, als WSV-Mittelfeldmann Kevin Pires mit einem tollen Schuss aus 25 Metern nur die Latte traf. Ansonsten blieb das Offensivspiel des WSV aber oft zu ungenau, auch wenn sich die Gäste  langsam ein kleines Übergewicht zu erarbeiten schienen. Bei Torwart Niklas Lübcke konnte sich das Team dann bedanken, dass es nicht mit einem Rückstand in die Halbzeitkabine ging. Nach 38 Minuten setzte sich der starke Serhat Koruk im Strafraum durch, legte quer und Beyhan Ametov reagierte einen Sekundenbruchteil später als  Stefano Fragapane. So erwischte er statt des Balles den Fuß des Bergisch Gladbachers und es gab Strafstoß. Lübcke tauchte tief in die rechte Ecke ab und parierte den von Koruk gar nicht so schlecht geschossenen Ball. 

Nach der Pause verstärkte der WSV seine Angriffsbemühungen. Erst recht als Mehnert nach 59 Minuten Stürmer Gianluca Marzullo für Rechtsverteidiger Nesseler brachte. Nach schöner Vorarbeit von Marzullo schoss Beyhan Ametov nur knapp vorbei. Marzullo selbst war dann wieder einmal im Pech als sein abgefälschter Schuss nach 74 Minuten nur die Latte traf. Es war bereits der vierte Aluminiumtreffer von Marzullo in Duellen gegen Teams aus dem Tabellenkeller. Später parierte noch einmal Bergisch Gladbachs Keeper Lohmann stark gegen einen schönen Schuss vom Marzullo.

Was folgte, war das bittere Ende. Mit einer Einzelleistung setzte sich Serhat Koruk gegen gleich drei Wuppertaler im Strafraum durch und erzielte die zu diesem Zeitpunkt völlig überraschende Führung - gleichzeitig der Siegtreffer. Der Frust des WSV drückte sich auch in Gelben Karten gegen Uphoff, Pires und Wendel aus, die alle nun gelbgesperrt am Samstag in Dortmund fehlen werden. 

Unterdessen hat die U 23 von Borussia Dortmund - am Samstag letzter Gegner des WSV vor der Winterpause -  ihren theoretischen Vorteil im Kampf um die Tabellenspitze gegenüber Rot-Weiss Essen verbraucht. Die Dortmunder kamen zu Hause im Nachholspiel gegen Oberhausen nicht über ein 2:2 hinaus, liegen nun noch sieben Punkte hinter RWE und haben nur noch zwei Spiele weniger.