Die Alarmglocken schrillen: WSV und der ermutigte Aufsteiger
Der WSV tritt am Dienstagabend zum Nachholspiel beim SV Bergisch Gladbach an. Anstoß ist 19.30 Uhr.
Wuppertal. Wie und vor allem mit welchem Personal geht es beim WSV in der kommenden Regionalliga-Saison weiter? Auf diese Fragen hat auch Peter Radojewski keine Antworten. Er selbst besitzt für die erste Mannschaft einen Vertrag bis Saisonende, für die Zweite einen Kontrakt bis 2014. „Nachdem nun klar ist, dass es in der Regionalliga weitergeht, vermute ich doch jetzt mal stark, dass es bald zu Gesprächen kommen wird“, so Radojewski, der fest davon ausgeht, dass die Verantwortlichen mit ihm weiter planen. Mit welchen Spielern er gerne weiter arbeiten würde, möchte er derzeit nicht sagen. Aber wer Radojewski kennt, weiß, dass er gerne auf junge Leute setzt.
Aber auch wer schon zu den reiferen Akteuren beim WSV gehört, sollte nach Radojewskis Ansicht sich in den nächsten Spielen nicht hängen lassen. „Schließlich wirbt auch jeder für sich — auch für einen anderen Verein.“
Diesen Dienstagabend ergibt sich dafür eine neue Gelegenheit, wenn der WSV beim Tabellen-18. SV Bergisch Gladbach (19.30 Uhr, Belkaw-Arena) zum Nachholspiel antritt. „Dass Bergisch Gladbach zuletzt in Verl gewonnen hat, muss für uns bedeuten, hellwach zu sein. Da gehen alle Alarmglocken an, den Gegner nicht zu unterschätzen“, sagt Radojewski.
Durch den 2:0-Sieg der Bergisch Gladbacher hat die bevorstehende Partie alles andere als den Charakter eines Freundschaftsspiels. Denn zuvor konnte der Aufsteiger acht Begegnungen in Folge nicht gewinnen und war mit der zweitschlechtesten Abwehr sowie dem harmlosesten Angriff der Liga bis auf den vorletzten Platz durchgereicht worden.
Mit einer weiteren Niederlage beim SC Verl hätte Trainer Dietmar Schacht für die Oberliga Mittelrhein planen können, doch völlig überraschend gewann sein Team im Stadion an der Poststraße und Schacht jubelte: „Wir leben noch.“
Die Chance auf den Klassenerhalt ist also wieder zurück an der Paffrather Straße, wo den WSV jetzt plötzlich ein heißer Tanz erwartet. „In Verl haben wir uns endlich für unseren Aufwand belohnt und ich hoffe, dass wir damit den Bock umgestoßen haben“, sagte Schacht.
Sein Team wird nun jeden Zentimeter Rasen umpflügen, denn Schacht fordert bedingungslosen Einsatz. Aber der 50-Jährige weiß auch, dass seine reinen Amateure (die Anstoßzeit wurde übrigens deshalb von 18 auf 19.30 Uhr verlegt, weil alle Spieler eben noch einer beruflichen Tätigkeit nachgehen) mit ungleichen Waffen kämpfen müssen. „Wir können nur dreimal in der Woche trainieren. Schon unser Aufstieg war daher eine Sensation, der Klassenerhalt würde einem Wunder gleichkommen.“