Meinung Die Latte beim WSV liegt hoch - ein Kommentar

Erst gefeiert, dann gefeuert. So ist das im Fußballgeschäft, in dem Verdienste der Vergangenheit im Tagesgeschäft wenig zählen und Kontinuität, die sich jeder Verein so gern auf die Fahne schreibt, oft ebenfalls nicht mehr so groß geschrieben wird, wenn die Erfolge ausbleiben. Überraschend schnell hat es jetzt WSV-Trainer Christian Britscho erwischt, dem der Verein offenbar nicht mehr zugetraut hat, das Ruder schnell in Richtung Erfolg zu lenken.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Seine Menschlichkeit wird allgemein gepriesen, dass er gerade jungen Spielern sein Vertrauen schenkt, passt ins ursprüngliche Konzept des WSV. Der hat nun allerdings einen breiten Kader mit vielen etablierten Spielern, was die ein oder andere harte Entscheidung nötig machte. Was in der Vorbereitung und auch in der Jugend, in der Britscho über ein Jahrzehnt gearbeitet hat, noch möglich ist, nämlich die Formationen häufiger zu wechseln, wird bei den Senioren problematisch, wenn man nicht gerade Bayern München ist und drei Wettbewerbe spielt.

Christian Britscho und Manuel Bölstler (v.l.).

Foto: Kurt Keil

Britscho muss da noch Erfahrungen sammeln, ließ ab und zu die Linie vermissen, die zuvor etwa der harte Hund Stefan Vollmerhausen hatte. Er führte die Mannschaft an der kurzen Leine, wobei die Späne flogen und der Spielstil weniger attraktiv war. Sportvorstand Manuel Bölstler, der erst Vollmerhausen und jetzt Britscho vor die Tür setzte, ist der starke Mann beim WSV, das wird deutlich. Sein Konzept WSV 2020 verfolgt er konsequent, hat auch die aktuelle Mannschaft zusammengestellt mit Transfers, für die er teilweise gepriesen wird.

Nun wird ein Trainer gesucht, der das Optimum herausholt und am besten die Vorzüge von Britscho und Vollmerhausen vereint. Die Latte liegt hoch.