Die zweite Reihe bleibt blaß
Im Spiel eins nach Bayern verliert der WSV bei Verbandsligist Rhynern mit 1:2.
Wuppertal. Nur vier Tage nach dem größten Spektakel in der Vereinsgeschichte, dem Pokal-Achtelfinalspiel gegen Bayern München, wollten am Samstag gerade einmal etwa 0,1Prozent der über 60000Arena-Pilger das Testspiel des WSV beim westfälischen Verbandsligisten Hamm-Rhynern sehen.
Bei der 1:2-Niederlage gab es dann auch nur eine "gute Trainingseinheit" zu sehen, wie es WSV-Trainer Wolfgang Jerat formulierte. Weitere Erklärungen über die unbefriedigende Leistung reduzierten sich auf die Aussage: "Es ist immer schlecht, ein Spiel zu verlieren. Der Kunstrasen war sehr ungewohnt."
Man mag ein gewisses Verständnis für die Spieler haben, die wegen der Partie gegen München über einen längeren Zeitraum eine Spannung aufgebaut haben, die gegen eine zwei Klassen tiefer spielende Mannschaft nicht zu halten war. Westfalia Rhynern hingegen war voll motiviert.
Beim WSV drängten sich die Akteure, die um einen Stammplatz kämpfen, nicht auf. Stürmer Freddy Mombongo-Dues, der durchspielte und vermutlich die Alternative zu Mahir Saglik und Tobias Damm werden soll, agierte, vorsichtig umschrieben, sehr unglücklich. Darüber, wer in zwei Wochen gegen Fortuna Düsseldorf nach dem Weggang von Sven Lintjens und den gesperrten Mike Rietpietsch (rote Karte aus dem Spiel in Magdeburg) und Manuel Bölster (fünfte gelbe Karte) im Mittelfeld die Alternativen sein werden, ist nach der Leistung von Rhynern offener denn je.
Obwohl Marc Narewsky und Victor Hugo Lorenzón zwei Kandidaten sind und Praxis benötigen, kamen sie nur eine Halbzeit zum Einsatz. Dennis Schulp begann im Vierer-Mittelfeld, wo Mahir Saglik hinter den Spitzen agierte, auf der rechten Seite und wechselte später für Tobias Damm in die Spitze. Linksfüßler Schulp erzielte mit einem haltbaren 20-Meter-Schuss den Ausgleich zum 1:1 (38.). Ansonsten fehlte noch die Präzision bei den Anspielen.
Noch nicht angekommen beim WSV ist Lorenzón. Die erhoffte Verstärkung scheint seine Situation nicht so richtig einzuschätzen. Mit seiner Effektivität lag er am Samstag sicherlich erheblich unter den Erwartungen, die der WSV an ihn stellt.
Der WSV hatte beim Verbandsliga-Siebten zwar die größeren Spielanteile. Doch die defensiv eingestellten Gastgeber ließen den Bergischen nur wenige Entfaltungsmöglichkeiten. Beide Treffer der Gastgeber durch Janusz Biela (25.) und Björn Traufetter (53.) wurden durch unkonzentriertes Defensiv-Verhalten begünstigt.
Obwohl Andy Habl (78.) mit einem Kopfball nur die Latte traf, besaß Rhynern mehr Tormöglichkeiten. Beim WSV fehlten verletzungsbedingt Hüzeyfe Dogan, Dirk Heinzmann und Dennis Malura, während Manuel Bölster wegen eines grippalen Infekts nicht dabei war.