Fußball-Regionalliga Ex-Personal beschäftigt WSV weiter

Neuer Termin vor dem Arbeitsgericht mit Ex-Trainer Andreas Zimmermann.

Nicht gerade als Freunde auseinandergegangen, jetzt muss der WSV beide noch bezahlen: Andreas Zimmermann und Karsten Hutwelker.

Foto: Otto Krschak/OTTO KRSCHAK

Während es am Donnerstag bei einem Treffen von Gläubigern und Sponsoren im Stadion am Zoo auch darum geht, wie der Wuppertaler SV sich in Zukunft aufstellen kann, um überlebensfähig zu sein (siehe Seite 15), beschäftigen den Fußball-Regionalligisten auch immer wieder seine Altlasten.

Auch wenn die Bezahlung von Ex-Trainer Andreas Zimmermann dabei sicher eine der geringsten Sorgen ist, liegt sie wieder auf dem Tisch. Zimmermann hat über seinen Anwalt Horst Kletke inzwischen einem im Dezember bei einem Gütetermin vor dem Arbeitsgericht Wuppertal unterbreiteten Vorschlag widersprochen. Der lautete damals: „Beendigung des Arbeitsverhältnisses zum 30. November und Zahlung einer Abfindung in Höhe von 3600 Euro“, wie Richter Ronald Hansel, Pressesprecher des Arbeitsgerichts Wuppertal, der Westdeutschen Zeitung auf Nachfrage bestätigte. Als neuer Kammertermin sei nun der 26. März, 11.30 Uhr, festgesetzt worden.

Zimmermann, der im Sommer als neuer Trainer vorgestellt worden war und mit der Mannschaft mit drei Siegen in die Saison gestartet war, war nach einer Misserfolgsserie am 1. Oktober vom WSV freigestellt worden. Der damalige Sportdirektor Karsten Hutwelker hatte eine negative Entwicklung der Mannschaft gesehen und die Verantwortung für Zimmermanns Freistellung übernommen.

Eine erste Kündigung vom 12. Oktober zum 30. November war von Andreas Zimmermann aus formalen Gründen angefochten worden, eine zweite war dann am 28. November zum frühestmöglichen Zeitpunkt erfolgt. Das war im ersten Gütetermin so dargelegt worden. Zimmermanns monatliches Bruttogehalt soll 1200 Euro betragen haben, so dass der ursprüngliche Abfindungsvorschlag drei Monatsgehältern entsprach.

Hutwelker: Mein Vertrag
läuft noch bis Juni 2021

Darüber gelegen haben dürfte das Gehalt von Hutwelker, der Mitte Januar vom Verein von seinen Aufgaben entbunden und freigestellt worden war. „Mein Vertrag läuft noch bis Juni 2021, und ich habe vom Verein noch nichts Gegenteiliges gehört“, sagte Hutwelker auf Nachfrage der WZ. Der 48-Jährige gehört auch zu den Gläubigern des WSV, hatte im März 2019 mit einem Darlehen dazu beigetragen, dass der WSV damals die nach dem Vorstandswechsel benötigten 100 000 Euro aufbringen konnte, um nicht sofort Insolvenz anmelden zu müssen. Neben Hutwelker hatten damals Friedhelm Runge und Ex-Trikotsponsor Uwe Heyn (seine Bürgschaft ist inzwischen laut Heyn abgelöst) dem neuen Vorstand um Alexander Eichner und Melanie Drees dabei geholfen.

Der Sparetat von offiziell 300 000 Euro, mit dem der WSV mangels sonstiger Unterstützung in die aktuelle Saison gegangen war, wird auch durch die fünf Verpflichtungen im Winter, die die Qualität des Kaders angehoben haben, nicht überschritten, wie Drees und Eichner noch einmal bestätigen. Rechtsanwalt Stefan Ries, der sich im Gespräch mit den Gläubigern um eine Lösung für die WSV-Finanzprobleme bemüht, spricht „vielleicht sogar von einer leichten Entlastung des Etats“. Wie das geht, während andererseits nur vier Spieler den Verein verlassen haben? „Über Sponsoren, die einzelne Spieler mitfinanzieren“, erklärte Alexander Eichner. Marwin Studtruckers Verpflichtung habe er selbst bewerkstelligt und über Mikrosponsoren mit abgedeckt.