Interview: „Die Mannschaft hat Qualität“
Der neue WSV-Trainer Wolfgang Frank will das Team auf den Aufstieg einschwören.
Frage: Herr Frank, nach drei Trainingseinheiten beim WSV: Wie sind Ihre ersten Eindrücke von der Mannschaft?
Wolfgang Frank (56): Die sind sehr gut. Die Spieler sind mit Begeisterung bei der Sache. Die können richtig gut Fußball spielen. Das hatte ich aber auch so von einer Mannschaft erwartet, die Spitzenreiter in der Regionalliga ist. Rietpietsch und Lorenzón sind Führungsspieler, auch Schulp kann richtig gut kicken. Wolfgang Jerat hat eine Mannschaft hinterlassen, die Qualität hat. Die Jungs sind alle gut geschult.
Frage: Was steht in den kommenden Tagen bei Ihrer Arbeit im Mittelpunkt?
Frank: Wir müssen uns einschwören auf das Ziel Aufstieg. Egal was passiert, wir dürfen nicht locker lassen und mit aller Brutalität daran glauben.
Frage: Wie ist Ihr Eindruck von den Trainingsbedingungen?
Frank: Ach, die sind ganz okay. Die erste Einheit in Duisburg war auf Kunstrasen, danach haben wir auf der Oberbergischen Straße und im Stadion gut trainiert. Das Stadion ist eine Baustelle, na gut. Ich habe ähnliche Verhältnisse in Mainz kennengelernt. Das ist so bei Vereinen, die im Aufbruch sind.
Frage: Vom kommenden Montag bis Mittwoch beziehen Sie in Herzlake ein Trainingslager. Was steht dort im Vordergrund?
Frank: Dort ist alles kompakter, die Wege sind kürzer. Es geht um taktische Dinge und darum, eine Startformation für das Spiel in Düsseldorf zu finden. Außerdem will ich natürlich die Jungs besser kennenlernen.
Frage: Ihnen haftet der Ruf eines "harten Hundes" an.
Frank: Es gibt Dinge, die man einhalten muss. Da kann es sein, dass man auch mal lauter wird. Es wäre aber verkehrt, verkrampft die Sache anzugehen. Es muss auch Spaß dabei sein. Es wäre allerdings ein Fehler, alles zu locker zu sehen, schließlich haben wir ein Ziel. Im Laufe der Jahre bin ich kommunikativer geworden, schließlich ändern sich die Zeiten und ich habe mich mit ihnen geändert. Das ist auch der Grund, warum ich noch im Geschäft bin. Ich bin sicher konsequent und keiner, der sich verbiegen lässt.
Frage: Ist es richtig, dass Sie früher als Vorreiter in Sachen Trainingslehre galten?
Frank: Ich war in vielen Dingen ein Vorreiter. Früher haben die Leute gesagt: ’Der Frank hat sie nicht mehr alle’. Heute sind Psychologen und einige Dinge von mir in der taktischen Trainingslehre längst Standard. Ich habe überall versucht, die Vierer-Kette einzuführen. Auf dem Platz muss ähnlich wie im Leben eine Grundordnung herrschen. Dann entscheiden Dinge wie Inspiration und Improvisation. Falsch ist, wenn einer sagt, dass er alles kann. Auf dem Platz bekommt er dann den Spiegel vorgehalten.
Frage: Was haben Sie schon von Wuppertal gesehen?