Kastrati im Interview: „ Wir können noch alles drehen“
Der WSV-Stürmer über sein Temperament, magere Zuschauerzahlen und die Aussichten.
Beim 1:0-Sieg gegen den FCHomburg gehörte Bekim Kastrati (31) zu den engagiertesten WSV-Spielern, rannte und rackerte, ein Torerfolg blieb ihm allerdings verwehrt.
Kastrati: Ich habe seit einigen Wochen eine Entzündung in der Achillessehne. Dann habe ich am Samstag gegen Homburg auch noch einen Schlag drauf bekommen, so dass ich kaum in den Schuh komme. Derzeit ist nur Fahrradfahren und Training im Kraftraum möglich. Aber ich bin sicher, dass ich bald wieder mittrainieren kann.
Kastrati: Ach, mein Gegenspieler hat mich aufgrund meiner Herkunft beleidigt (Kosovo, Anm. d. Red.), so etwas gehört sich nicht. Ich habe ihn dann daran erinnert, dass sein Team 0:1 verloren hat und er nach Hause gehen und weinen soll. Nachher haben wir uns die Hand gegeben. Emotionen gehören im Fußball dazu, ich bin auch nicht der Liebste. Man macht ja einiges, um den Gegner aus dem Rhythmus zu bringen.
Kastrati: Das kann ich auch nicht verstehen. Wir spielen vor 1500Zuschauern und haben keinen großen Druck. Viele von uns haben schon höher gespielt und müssten mit der Situation eigentlich besser umgehen können. Hin und wieder fehlt vielleicht die Qualität. Nach dem guten Start in die Saison ist auf einmal alles weg. Ich hätte jetzt aber kein Problem damit, wenn wir gegen Elversberg so wie gegen Homburg gewinnen. Schöner Fußball sieht natürlich anders aus.
Kastrati: Ich bin natürlich nicht zufrieden. Insgesamt habe ich von mir und der Mannschaft mehr erwartet. Ich bin aber sicher, dass ich wieder treffen werde. Mir geht’s aber nicht darum, Torschützenkönig zu werden. Jetzt müssen wir auf dem Platz erst mal wieder arbeiten, dann gehen die Dinger auch wieder rein. Dass nur so wenig Zuschauer im Stadion sind, sollte nicht das Problem für einen Fußballer sein, wenn er aufläuft. Das macht mir persönlich nichts aus. Entweder die Leute kommen und mögen uns oder eben nicht. Das können wir nicht ändern. Aber natürlich wollen wir ihnen etwas bieten.
Kastrati: Bis auf die ersten Spiele ist das Abschneiden bislang sehr nüchtern, das stimmt schon. Aber kein Team in der Liga ist überragend. Wir können noch alles drehen, müssen dafür aber locker und entspannt bleiben. Fußball muss vor allem Spaß machen. Und ich muss vor dem Tor eiskalt werden.