Wuppertaler SV WSV kann Hagemann nicht halten
Wuppertal · Der WSV-Stürmer Kevin Hagemann und der Regionalligist haben sich auf eine Vertragsauflösung geeinigt. Beim Wuppertaler SV herrscht trotzdem Vorfreude auf das Spiel gegen Bayer Leverkusen. Beyhan Ametov kommt von Borussia Dortmund.
Während der Rest der Mannschaft am Mittwoch Nachmittag auf dem Freudenberg trainierte und Vorfreude auf das Testspiel gegen Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen am Samstag (17 Uhr, Stadion Zoo) erkennen ließ, fehlte einer, auf den sich die WSV-Fans sicher genauso gefreut hätten wie auf Nationalstürmer Kevin Volland auf Leverkusener Seite: Kevin Hagemann. „Kevin hat seinen Vertrag bei uns heute aufgelöst“, teilte Sportdirektor Karsten Hutwelker dazu auf Nachfrage mit. Hutwelker hatte stets betont, dass man den flinken Stürmer liebend gerne halten würde, sich der Verein den Vertrag des 28-jährigen Ennepetalers, der noch bis 2020 lief und von der ehemaligen sportlichen Leitung abgeschlossen worden war, in der bisherigen Form unter den jetzigen finanziellen Voraussetzungen aber nicht leisten könne. In vielen Gesprächen sei man letztlich auf keinen Nenner gekommen.
Hagemann hat Angebote von anderen Vereinen
„Das ist sportlich gesehen eine brutale Entscheidung. Kevin ist menschlich wie spielerisch ein Supertyp“, drückte Hutwelker sein Bedauern über die Trennung aus, die für den WSV einen großen Verlust bedeute. „Wir wussten ja, dass Kevin auch andere Angebote hat. Letztlich muss ich ihm nicht nur für die hier geleistete Arbeit danken, sondern auch dafür, dass er uns mit der jetzigen Entscheidung entgegengekommen ist, weil er weiß, wie schwierig unsere finanzielle Lage ist“, so Hutwelker. Er wünsche dem 28-Jährigen bei der Wahl seines neuen Vereins alles Gute.
Hagemann erklärte sich emotional gegenüber den Fans: „Die vergangenen drei Jahre beim Wuppertaler SV waren für mich sportlich und persönlich sicherlich mitunter die schönsten. Egal ob Höhen oder Tiefen, innerhalb des Vereins habe ich stets einen engen Zusammenhalt gespürt. Dennoch sind auch die vergangenen Monate nicht spurlos an mir vorbeigegangen und obwohl mir die Entscheidung schwer gefallen ist, habe ich mich dazu entschieden, sportlich noch einmal eine neue Herausforderung zu suchen.“ Er bedanke sich bei Verantwortlichen, Spielern und insbesondere den Fans, für die tolle Unterstützung. In 70 Regionalliga-Spielen für den WSV hatte er in diesen drei Jahren 15 Tore erzielt und 16 Treffer vorbereitet. Dabei hatte er in der Saison 2017/18 wegen einer Schulterverletzung nur neun Spiele machen können. Die Fans liebten vor allem seine Dribblings, mit denen er ganze Abwehrreihen aufreißen konnte.
Ametov kommt von
Borussia Dortmund
Inwieweit die Vertragsauflösung mit Hagemann den finanziellen Spielraum des WSV wieder erweitere, wollte Hutwelker nicht sagen. Bereits am Nachmittag meldete der WSV allerdings die Verpflichtung von Ex-Junioren-Nationalspieler Beyhan Ametov. Der 20-jährige Wuppertaler spielte in der Jugend schon mal beim WSV, von 2009 bis zur U19 dann für den 1. FC Köln und kommt von der U 23 von Borussia Dortmund. Für die bestritt er in zwei Jahren 31 Regionalligaspiele. „Experten haben ihm einen große Zukunft vorhergesagt. Zuletzt hatte er aber nicht die Einsätze, die er sich vorgestellt hat. Nun will er bei uns wieder durchstarten“, kommentierte Hutwelker stolz Ametovs Verpflichtung. Der Außenstürmer, der sich auf Linksaußen wohl fühlt, erhält einen Ein-Jahres-Vertrag genau wie zuvor schon Mittelstürmer Gianluca Marzullo, mit dem nun alle Formalitäten geklärt sind. Das gilt auch für Daniel Grebe, der bleiben wird und neben dem Fußball nun weiter auf der WSV-Geschäftsstelle im kaufmännischen Bereich arbeiten wird. Mit dem Berater von Meik Kühnel ist Hutwelker weiter im Gespräch.
Vedran Beric und Yassine Khadraoui, beide Ex-WSVer, die zuletzt Gastspieler waren, erhielten dagegen keinen Vertrag. Dafür trainieren in dieser Woche drei weitere Gastspieler mit. „Das wird immer mal wieder sein, weil wir uns noch Leute anschauen und auch, um im Training auf eine gewisse Mannschaftsstärke zu kommen“, so Hutwelker.