Fußball Marzullo beim WSV der neue Mann für die Sturmmitte?
Wuppertal · Der 28-Jährige trifft beim 6:0 im Freundschaftsspiel bei Kreisligist Dönberg doppelt. Die Gastgeber freuen sich über 250 zahlende Zuschauer.
30 Grad und gleißende Sonne - dennoch waren am Sonntag gut 300 Zuschauer auf den Dönberg gekommen, um das Freundschaftsspiel des Wuppertaler SV beim künftigen B-Kreisligisten SF Dönberg zu sehen und mit ihrer Eintrittkarte die Dönberger Jugendabteilung zu unterstützen. Sie erlebten einen 6:0 (4:0)-Erfolg der Regionalliga-Fußballer, den der ein oder andere sicher noch etwas deutlicher erwartet hatte. Dazu gehört auch WSV-Trainer Andreas Zimmermann. „Ich habe gesagt, wir wollen hier viele Tore machen, das war mir nach der Pause ein bisschen wenig“, sagte er.
Dabei hätte man durchaus mit einem Schützenfest rechnen dürfen, nachdem Vedran Beric - genau wie Yassine Khadraoui und der in der zweiten Halbzeit eingesetzt Arjan Duraj (noch) Gastspieler - schon nach einer Minute zur Führung des hohen Gastes eingenetzt hatte. Doch trotz klarer Überlegenheit war es in der Folgezeit nicht so, dass der WSV die tief stehenden Gastgeber an die Wand spielte. Klasse ließ immerhin Gianluca Marzullo aufblitzen, der am Freitag schon beim 1:3 beim MSV Duisburg getroffen hatte. Ballannahme im Strafraum mit dem Rücken zum Tor, schnelle Drehung, trockener Schuss - so fielen das 2:0 und das 3:0 bis zur 30. Minute.
„Gut fürs Selbstvertrauen, es macht mir Spaß hier“, sagte der in Bielefeld geborene und lebende Deutsch-Italiener, der nach einem halben Jahr in der Seria D in Messina wieder in Deutschland Fuß fassen will. Dass sein Name bereits auf dem Rücken der neuen Trikots mit dem neuen Sponsor auf der Brust aufgedruckt ist, dürfte ein deutlicher Fingerzeig dafür sein, dass der WSV künftig auf ihn bauen will. Offiziell lief er am Sonntag noch als Gastspieler, Sportdirektor Karsten Hutwelker kündigte aber eine Entscheidung in Kürze an. Genau wie beim Trio Daniel Grebe, Kevin Hagemann und Meik Kühnel, die noch bis 2020 Vertrag haben, allerdings zu Konditionen, die der WSV sich laut Hutwelker mit dem aktuellen 300 000-Euro-Etat nicht leisten kann. „Bei Daniel gehe ich ganz fest davon aus, dass er bleibt. Mit Kevin bin ich weiter im Gespräch, genauso wie mit Meiks Manager“, so Hutwelker. Mit dem Sonntag endete das alte Vertragsjahr.
Trotz vieler frischer Leute spielte der WSV nach dem Wechsel nicht mehr so konzentriert, vergab in der Mitte ohne den ausgewechselten Marzullo gute Chancen. Etwa durch den jungen Mike Osenberg, der kurz vor der Pause immerhin sein erstes Tor im Dress der Senioren erzielt hatte, Ufumwen Osawe und Vedran Beric. Ein Doppelschlag von Hagemann und Beric nach 70 Minuten bedeutete die einzigen Treffer im zweiten Durchgang. „Klar war es heiß und haben wir die Woche hart trainiert, aber wenn man sich anbieten will, muss man mehr zeigen“, sagte Zimmermann auf die Leistung seiner Gastspieler angesprochen. Marzullo nahm er davon aus. Am Montag dürfen die Spieler nach sieben Tagen erstmals wieder durchschnaufen.
Bei den Sportfreunden Dönberg war man mit dem Besuch und dem Spiel sehr zufrieden. „Wir haben zehn neue Spieler und zwölf fehlten noch“, sagte Trainer Güngör Kocaman und lobte die, die auf dem Platz standen, für ihren Einsatz. Immerhin konnte Chris-David Dehn WSV-Keeper Lübcke in der zweiten Hälfte nach einer Ecke per Kopf ernsthaft prüfen, und auch beim Alleingang von Christian Murru kurz vor Schluss war ein Ehrentreffer möglich.