Lange Reise ohne Fatmir Vata

In Burghausen kämpft der WSV um den Anschluss zu den Konkurrenten im Tabellenkeller.

Wuppertal. Wenn der Mannschaftsbus des Wuppertaler SV am Freitag Morgen um 7 Uhr in Richtung Süden startet, dann wird ein Platz frei bleiben. Fatmir Vata zog sich zu Beginn der Woche eine Wirbelblockade im Rücken zu. Sein Einsatz am Samstag (Anstoß 14 Uhr) im Auswärtsspiel gegen Wacker Burghausen ist völlig ausgeschlossen.

"Als Zuschauer wird er nicht dabei sein. Die lange Busfahrt nach Burghausen wäre der Heilung auch nicht unbedingt förderlich", sagte WSV-Trainer Uwe Fuchs, der sich am Donnerstag mit dem Gedanken abfinden musste, die erfolgreiche Anfangsformation vom 5:3-Sieg gegen Kiel wieder umzubauen.

Schon vor dem Auswärtsmatch in Dortmund war Vata der große Pechvogel, als er von einem scharf geschossenen Ball am Auge getroffen wurde. Auch für Marvin Braun kommt die Reise nach Burghausen noch zu früh. Er leidet unter Entzündungen im Bereich der Adduktoren und der Rumpfmuskulatur und kann erst ab der kommenden Woche wieder mittrainieren.

Bis zum Abschlusstraining am Freitag will Fuchs noch offen lassen, wer für Vata in die Anfangsformation rutscht und wie die Aufstellung aussehen wird. Das Abschlusstraining findet übrigens in der Nähe von Nürnberg statt - das dürfte es in der Vereinsgeschichte des WSV auch noch nicht gegeben haben.

Doch eine Busfahrt von 686 Kilometer zu einem Ligaspiel ist schließlich ebenfalls ein Novum. In der vergangenen Saison hatte der WSV auf dem Weg nach Burghausen den Flieger bis München genommen. "Wir haben das Training dazwischen gepackt. Allein für die reine Fahrtzeit muss man schließlich schon mit acht Stunden rechnen", sagt Fuchs über die "Mutter aller Auswärtsfahrten."

Dass mit Wacker Burghausen ein heim- und kampfstarker Gegner wartet, macht die strapaziöse Reise nicht gerade angenehmer. Der 1:6-Schlappe der Oberbayern am vergangenen Wochenende in Heidenheim misst Fuchs keine große Aussagekraft zu. "Ich sehe mehr auf die sieben Punkte aus drei Spielen, die sie zuvor geholt hatten. Und einem 0:6 in Ingolstadt am 7. Spieltag haben sie einen 3:0-Heimsieg gegen Unterhaching folgen lassen."

Obwohl Burghausen sportlich schon abgestiegen war und sich nur durch den freiwilligen Verzicht von Kickers Emden retten konnte, schafften es die Gastgeber, ihre Stammkräfte fast alle zu halten. Fuchs spricht mit Respekt vor der stabilen Achse des Wacker-Teams mit Torhüter Riemann, Innenverteidiger Kresin sowie den Mittelfeldspielern Hertl und Holzer.

Da der Mannschaftsbus des WSV erst in der Nacht zum Sonntag in Wuppertal zurück erwartet wird, dürfte den Spielern der Kopf nicht nach einem Besuch des Oktoberfestes am Zoo stehen. "Das läuft auf freiwilliger Basis. Möglich ist aber schon, dass sich der eine oder andere blicken lässt. Bei einem Heimspiel wäre die Mannschaft vertreten gewesen", sagt Uwe Fuchs und bittet die Fans um Verständnis, dass angesichts der prekären Lage am Tabellenende die volle Konzentration dem Spiel gilt.