Michael Dämgen: Der neue Trainer bevorzugt zwei Spitzen

Mit seinem neuen Trainer will der WSV vor eigenem Publikum offensiver spielen. Stürmer Jerome Assauer kommt aus Münster.

Wuppertal. Den Wuppertaler SV hat Michael Dämgen in der vergangenen Saison in mehreren Spielen bereits beobachtet. Gespräche zwischen ihm und dem Verein gibt es seit April. Mit der Elf von damals hat die Mannschaft, die der 49-Jährige als neuer Cheftrainer in der Regionalliga zur Verfügung haben wird, allerdings wenig gemein.

Bis auf Torwart Sascha Samulewicz, Abwehrroutinier Stefan Lorenz, mit denen bereits verlängert wurde, den jungen Daniel Keita-Ruel und wohl noch Björn Weikl wird ihm kaum einer aus dem damaligen Kader zur Verfügung stehen. Umbruch mit jungen Spielern ist angesagt.

"Es hat eine Zeit gedauert, bis wir zusammengefunden haben", räumte Dämgen denn auch am Freitag bei seiner Vorstellung als neuer Cheftrainer ein.

Jetzt freue er sich aber "unheimlich" auf die Aufgabe. "Wir haben das Ziel, uns in der Regionalliga zu etablieren und möglichst oben mitzuspielen", sagte der braungebrannte Westerwälder lächelnd.

Zuletzt verfolgte Dämgen noch höhere Ansprüche. Seit seiner Trennung als Sportdirektor vom damaligen Zweitligisten Kickers Offenbach vor zwei Jahren war er aber nicht mehr in Amt und Würden.

"Damals war ich froh, nach den turbulenten drei Jahren dort etwas Abstand zu gewinnen. Dass die Pause so lange gedauert hat, war nicht geplant, aber ich habe auf das richtige Angebot gewartet, war viel unterwegs und habe mir Spiele in vielen Ligen angesehen", machte der 49-Jährige deutlich, dass er auf dem Laufenden geblieben ist.

Und wie lautet die Spielphilosophie, die er mit dem WSV verfolgen wird? "Als gelernter Abwehrspieler ist mir die Balance zwischen Offensive und Defensive natürlich wichtig. Wir werden aber versuchen, mehr zu agieren und nicht nur zu reagieren. Mein System ist 4 - 4 - 2", sagte er unter den zustimmenden Blicken von WSV-Präsident Friedhelm Runge.

Dem liegen die vielen Niederlagen und die oft unattraktive Defensivtaktik im eigenen Stadion noch schwer im Magen. "Wir wollen wieder schönen und mutigen Fußball zeigen. Wenn den jungen Kerls dann nicht alles gelingt, werden das auch die Zuschauer verzeihen", meinte Runge. Diese Geduld werde auch er aufbringen.

"Wir haben uns mit 3:0-Stimmen für Michael Dämgen ausgesprochen", fügte Runge an und meinte sich, Sportdirektor Markus Bayertz und Berater Achim Weber. Der wird auch in Zukunft eine Funktion beim WSV übernehmen und hat das neue Jugend-Konzept maßgeblich mit entwickelt.

In Sachen Trainer habe man mit vielen auch bekannteren Bewerbern gesprochen. "Aber wir haben ein junges Team, da kann man nicht mit einem Trainer kommen, der in seinem System verhaftet und nicht mehr innovativ ist", begründete Weber die Entscheidung für Dämgen. Der sei bereits in die Verpflichtung neuer Spieler eingebunden gewesen und werde die weiteren Gespräche mit führen.

Gestern Abend folgte bereits die Bekanntgabe der Verpflichtung von Jerome Assauer. Der 21-Jährige Stürmer kommt von Liga-Konkurrent Preußen Münster. Assauer, der nicht mit Rudi Assauer verwandt ist, spielte in der Jugend beim 1. FC Köln, bestritt sechs Zweitliga-Spiele für Paderborn und erzielte in der vergangenen Saison in 23 Spielen für Münster vier Tore.