Comeback nach Sportverletzung Mit 30 will Viktor Maier es noch einmal wissen

Wuppertal · Beim Wuppertaler SV hatte der Stürmer einen unglücklichen Start. Doch nach seinem Kreuzbandriss ist er endlich zurück.

Viktor Maier vor einem Jahr gegen Mönchengladbach. Jetzt ist er nach Kreuzbandriss zurück und will dem WSV helfen, die Regionalliga zu sichern.

Foto: Andreas Fischer

Auch wenn nur noch fünf Minuten zu spielen waren und seine Mannschaft mit 1:3 zurücklag, war es ein ganz besonderes Gefühl für Viktor Maier, als er am 25. Januar im Spiel des Wuppertaler SV bei Dortmunds U 23 eingewechselt wurde. Endlich, fast elf Monate, nachdem er im Spiel gegen Aachen einen Kreuzbandriss erlitten hatte, stand der 30-Jährige wieder in einem Regionalliga-Spiel auf dem Platz. „Ich fühle zwar, dass noch etwas fehlt, doch ich hoffe, dass ich in einigen Wochen voll da bin“, sagt Maier, für den die Zeit beim WSV bisher sehr unglücklich verlaufen ist.

Bereits 141 Regionalligaspiele mit 42 Toren wies seine Bilanz auf, als ihn der damalige Sportdirektor Manuel Bölstler im Winter aus Verl nach Wuppertal holte, wo er den aus finanziellen Gründen nach Steinbach verkauften Christopher Kramer im Sturm ersetzen sollte. „Ich bin mit große Ambitionen gewechselt, nachdem ich in Verl zuletzt mit den Einsätzen unzufrieden gewesen war und dann im Trainingslager auch gut reingekommen“, erzählt Maier in der Rückschau. Doch in Wuppertal geriet er voll in Turbulenzen. Der Rücktritt der Vorstands, Finanzchaos und dann beim erst vierten Einsatz der Kreuzbandriss. Als er nach seiner Operation, die in Wuppertal bei Kniespezialist Kai Ruße durchgeführt wurde, auf sein Handy schaute, war das Erste, was er sah, dass auch Trainer Adrian Alipour, der ihn unbedingt hatte haben wollen, weg war. Kurz darauf wurde Manuel Bölstler als Sportdirektor entlassen.

„In der ersten Phase war ich richtig down. Wenn dir so etwas mit 20 passiert, ist es vielleicht etwas anderes, aber wenn du mit 30 deine erste größere Verletzung hast, kommen schon Gedanken auf, ob du es überhaupt noch mal schaffst“, so Maier. Dazu habe er sich immer wieder gefragt, bist du jetzt Teil der Mannschaft oder nicht?, obwohl sein Vertrag bis Sommer 2020 läuft.

Beim WSV hatten die Verantwortlichen mit sich selbst und der Situation zu tun. Im Sommer änderte die nun mit einem Sparetat zusammengestellte Mannschaft ihr Gesicht. „So richtig reingekommen bin ich erst ab November, als ich langsam wieder ins Training eingestiegen bin“, so Maier. Bis dahin hatte es geheißen, jeden Tag Reha. „Im Sommer habe ich geheiratet, das Private hat mir geholfen, genauso wie der Gedanke, so darf meine Karriere nicht enden “, so Maier.

Die Hoffnung, vielleicht schon früher einsteigen zu können, zerplatzte im September, als der RTP-Test (Return to play) noch keine befriedigenden Werte erbrachte. Doch seit November geht es stetig aufwärts. Vor einer Woche gegen Rödinghausen dann der erste Startelfeinsatz, weil Stammmittelstürmer Gianluca Marzullo verletzt war. Zum großen Ziel Klassenerhalt hofft er nun noch, seinen Beitrag leisten zu können. Sein erstes Pflichtspieltor für den WSV steht noch aus, doch so wie er kürzlich im Test gegen Baumberg traf, dürfte das nur noch eine Frage der Zeit sein.