Fußball-Niederrheinpokal Der KFC nimmt die Favoritenrolle an
Wuppertal · WSV-Trainer Bieler hat vor dem Pokalfinale in dieser Woche seine A-Lizenz bestanden. Vogel hat mit seiner beeindruckenden Trainer-Vita gute Erinnerungen an den Pokal.
So richtig wollten sich Heiko Vogel und Pascal Bieler nicht in die Karten schauen lassen. Bei der offiziellen Pressekonferenz vor dem Niederrheinpokalfinale, das am Samstag um 16.15 Uhr im Stadion am Zoo zwischen Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV und Drittligist KFC Uerdingen steigt, strahlten beide am Donnerstag Zuversicht aus, äußerten aber umgekehrt auch artig Respekt vor dem Gegner. „Klar nehmen wir die Favoritenrolle an, sagte Uerdingens Heiko Vogel. Dass seine Mannschaft in der Liga aus den drei Spielen seit seinem Amtsantritt nur ein Pünktchen geholt hatte, spiele für ihn keine Rolle. „Es ist ein Finale, und wichtig für mich war, dass die Leistungen in den Spielen gut waren, auch wenn die Ergebnisse nicht passten.“ Wie schon zuletzt gegen Wiesbaden (2:3) muss Vogel wohl auch gegen den WSV mit Maximilian Beister (Knie-OP), Stefan Aigner und Adriano Grimaldi auf eine prominente Offensivreihe verzichten. Mit Johannes Dörfler und Osayamen Usawe, die beide trafen, hatte er gegen Wiesbaden aber gute Alternativen auf den Platz bringen können. Hinzu kommt Weltmeister Kevin Großkreuz, der über die rechte Seite für viel Druck sorgte.
An den Pokal hat Vogel mit seiner beeindruckenden Trainer-Vita ohnehin gute Erinnerungen. 2018 gewann er als Trainer mit Sturm Graz den österreichischen Pokal im Finale gegen Top-Favorit Salzburg. 2012 holte er mit Bern schon mal den Schweizer Pokal, spielte mit der Mannschaft sogar in der Champions League.
Bei Pascal Bieler ist das alles drei Nummern kleiner, Rückenwind kann er allerdings auch mitnehmen. Am Sonntag hatte er mit der A-Jugend die Niederrheinmeisterschaft gefeiert. Am Mittwoch dann in Hennef seine A-Lizenz abgeschlossen - und bestanden. Anschließend ging es gleich zum WSV, wo er wieder das Training der Ersten leitete. Sportdirektor Karsten Hutwelker, der ihn in den vergangenen zwei Wochen vertreten hatte und der am Sonntag im letzten Liga-Spiel auf der Bank gesessen hatte, überließ Bieler den Platz wieder.
Inwieweit die Taktik der Fünferkette, die Hutwelker gegen Köln im Hinblick auf Uerdingen getestet hatte, dann auch wirklich zum Einsatz komme, wollte Bieler so direkt nicht beantworten. „Wir hatten ja in der Meisterschaft schon etwas Zeit, Dinge auszuprobieren, zur Marschroute werde ich aber nichts sagen“, so Bieler freundlich lächelnd.
Er hofft, dass alle für dieses besondere Spiel noch einmal die letzten Prozente herauskitzeln und vom Publikum dabei große Unterstützung erfahren. „In den letzten drei Spielen war die Luft etwas raus, aber in den Spielen, in denen es darauf ankam, wie gegen Wattenscheid, Düsseldorf oder Bonn, da ist die Mannschaft stets da gewesen.“ Bieler macht das auch für Samstag zuversichtlich. „Es muss allerdings schon alles passen, damit wir eine Chance haben, aber da ist die immer“, sagt er auch.
Schon 7000 Karten im
Vorverkauf abgesetzt
Wolfgang Jades, Präsidiumsmitglied des Fußballverbandes Niederrhein, bedankte sich beim Wuppertaler SV für die gute Kooperation bei der Ausrichtung des Finales im Stadion am Zoo. Da bis Donnerstag bereits 7000 Karten verkauft worden seien, dürfe man auch auf eine ansprechende Kulisse in diesem Duell zweier Traditionsmannschaften hoffen. Im Rahmen der Pokalkonferenz im ersten Deutschen Fernsehen (live in Ausschnitten am Pokaltag in der ARD) gehört die Partie WSV - KFC zu den namhaftesten. „Wir haben hier im Westen eben viele Traditionsklubs. Das macht auch die Attraktivität des Wettbewerbs aus. Im nächsten Jahr kommt dann noch der MSV Duisburg dazu“, so Jades. Die Zebras sind bekanntlich aus der 2. Liga abgestiegen und deshalb nicht mehr automatisch für den DFB-Pokal qualifiziert.
Den DFB-Pokal kennt Pascal Bieler übrigens bereits mit der letztjährigen WSV-A-Jugend. Ihn jetzt mit der ersten Mannschaft zu erreichen, wäre ein ungleich größerer Erfolg. „Ich freue mich sehr auf das Finale und die Freunde darauf merkt man auch den Spielern im Training an“, sagt der WSV-Trainer.