Tiger Gerland präsentiert die Stars von morgen
3.Liga: Am Dienstag (Anstoß 14 Uhr) steht die Heimpremiere des WSV gegen den FC Bayern München II an.
Wuppertal. Die Bayern kommen! Ein Ruf wie Donnerhall. Doch wenn der Bus der Münchener am Mittwoch am Stadion Zoo vorfährt, dann sind weder Luca Toni noch Jürgen Klinsmann und auch keine Buddha-Statuen an Bord.
Es gastiert nämlich die zweite Mannschaft des deutschen Rekordmeisters am Zoo. Was die heutige Aufgabe für den WSV (Anstoß 14 Uhr) allerdings nur auf den ersten Blick leichter macht.
In den zehn Begegnungen des ersten Spieltages gab es nur drei Mal den Vergleich zwischen den alten Regionalligen Nord und Süd. Von den neun möglichen Punkten konnte lediglich Jena beim 2:2 in Regensburg einen Zähler holen.
Werder Bremen II musste sich in Unterhaching glatt mit 0:3 geschlagen geben, und mit den "kleinen" Bayern setzte sich eben auch der nächste WSV-Gegner beim 2:1 über Geheimfavorit Union Berlin durch. Ein Fingerzeig. In der oft gestellten Frage nach der Qualität der Südvereine hat der Norden eine erste Schlappe einstecken müssen.
"Ich habe immer davor gewarnt, die Regionalliga Süd zu unterschätzen. Zwar waren die Stadien im Norden durch die Traditionsvereine stets gut gefüllt, aber das hat ja überhaupt nichts über die Qualität der Mannschaften ausgesagt", ließ sich Wuppertals Trainer Christoph John nie blenden.
Also wird der 49-Jährige seine Spieler auch vor einem verstärkten Junioren-Team wie Bayern München II warnen. Zumal dieses von Hermann Gerland und der lebenden Legende Gerd Müller betreut wird. Wer den harten Konkurrenzkampf im Talentschuppen der Bayern übersteht, der hat beste Aussichten auf eine große Karriere.
Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger haben es durch die Ausbildung des "Tigers" bis in die Nationalmannschaft geschafft, Toni Kroos gehört mit seinen erst 18 Jahren bereits dem Bundesliga-Kader an, und Björn Kopplin wurde gerade mit der deutschen U19 Europameister.
Wobei Kroos (Hansa Rostock) und Kopplin (Union Berlin) allerdings keine bayerischen Eigengewächse sind. Ein solches ist der Unterhachinger Mehmet Ekici, der durch seinen Treffer im inoffiziellen Supercup-Spiel bei Borussia Dortmund auf sich aufmerksam machte und der mit einem Tor des Monats das 2:0 gegen Union Berlin erzielte.
An der Mittellinie schnappte sich der 18-Jährige den Ball, umkurvte drei Verteidiger und schob Torhüter Jan Glinker die Kugel abgebrüht durch die Beine.
Doch trotz allem Gold, was beim Nachwuchs von der Säbener Straße glänzt, sieht Trainer Gerland einen riesigen Nachteil für sein Team. "Es wird besonders auswärts nicht leicht werden. Das liegt an unserem Vereinsnamen, auch wenn wir nur die zweite Mannschaft sind." Also doch: Die Bayern kommen!