Tim Manstein: Auf dem Teppich geblieben

Tim Manstein ist eine Säule im WSV-Spiel. Das soll auch am Sonntag so sein, wenn es in Sonsbeck um die Verteidigung der Tabellenführung geht.

Wuppertal. Den Namen des SV Sonsbeck, da ist Tim Manstein ehrlich, hat er vor dieser Saison noch nie gehört. Genau dort, beim Tabellen-13. vom Niederrhein, will der 24-jährige Mittelfeldspieler am Sonntag mit dem Wuppertaler SV die vor zwei Wochen eroberte Oberliga-Tabellenführung verteidigen (Anstoß 14.15 Uhr).

„Dass der Erfolgsdruck nun besonders groß sei, davon will Manstein allerdings nichts wissen. „Gegen den WSV wollen sie alle gewinnen, das war auch schon vorher so. Und wenn man, wie wir, immer vor so vielen Fans spielt, dann will man ohnehin alles geben.“

Manstein verkörpert die ursprünglichen Fußballtugenden auf für die Oberliga hervorstechende Art: Dynamik, Zweikampfstärke. Dazu hat er einen bemerkenswert guten Schuss mit dem linken Fuß.

„Ich bin froh, dass er sich vor der Saison für uns entschieden hat“, sagt Trainer Peter Radojewski, für den Manstein ein zentraler Spieler im neuen Team ist. Mit dem 24-Jährigen, der aus Haan stammt und dann durch den Fußball ins Westfälische nach Ahlen und Verl „auswanderte“, hatte er schon in der vergangenen Regionalliga-Saison Kontakt aufgenommen, als der WSV und Verl noch Gegner waren.

„Dort gehörte er zu den Jüngeren, kam zuletzt nicht regelmäßig zum Einsatz, hier soll er eine Führungsrolle übernehmen. Das ist natürlich nicht einfach“, sagt Radojewski. Mit seiner Leistung auf dem Platz fülle Manstein diese inzwischen aber schon sehr gut aus.

Ob im zentralen Mittelfeld oder als Linksverteidiger hat er seine Aufgaben bisher gut erfüllt. „Er hat einen starken Drang nach vorne, einen guten Abschluss, aber er kennt auch den Rückwärtsgang“, lobt ihn Radojewski, der sich nur etwas mehr Ruhe im Passspiel wünscht. Die Rolle im Mittelfeld, auf die Radojewski ihn umgeschult hat, gefällt Manstein übrigens sehr gut. „Da ist man immer im Spiel und hat ständig Aktionen“, sagt der.

Ständig in Aktion ist er auch neben dem Fußball, hat nach seiner Halbprofizeit in Verl zum 1. August einen Vollzeitjob bei einer Teppichfirma in Erkrath übernomme. Dort arbeitet er im Verkauf, aber auch in der Auslieferung, bevor es dann abends zum Training geht.

„Auch das war erst einmal wieder ein Umstellung, aber für mich war es die richtige Entscheidung, genau wie die, zum WSV zu gehen“, versichert Manstein, der auch im übertragenen Sinne immer auf dem Teppich bleibt.

Aufstiegsträume? „Klar will man als Sportler immer gewinnen und natürlich wollen wir unsere Position da vorne verteidigen, aber unter Druck setzen wir uns dadurch nicht.“

Und Sonsbeck unterschätzen werde man sicher auch nicht. „Erst recht nicht, seit sie jüngst den bisherigen Tabellenführer Hönnepel geschlagen haben“, sagt Manstein, der sich längst in der Oberliga orientiert hat.