Trainer Jerat: "Niederlage gibt keinen Knacks"

Mittelfeld-Regisseur Mike Rietpietsch muss sich mit Rückenproblemen weiter gedulden.

Wuppertal. WSV-Trainer Wolfgang Jerat glaubt nicht daran, dass das Erfurt-Debakel nachhaltige Folgen haben wird. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mannschaft nun einen Knacks bekommen hat. Dem 1:5 stehen viele gute Spiele gegenüber", so Jerat. Personelle Konsequenzen schloss er nicht aus. "Im Grunde müssen wir nichts ändern. Man muss sehen, ob Neppe eine Pause bekommt." Von einer Kurskorrektur will Jerat schon gar nichts wissen. "Wir stehen zu dem, was wir gesagt haben. Aber wir müssen auch die Kirche im Dorf lassen. Wir sind nicht die schönsten und besten. Jede Mannschaft ist in dieser Liga schlagbar. Nun schütteln wir uns und gehen mit neuer Konzentration die neue Aufgabe gegen Union Berlin an."

Kumbela: "Hatte WSV stärker erwartet"

"So einfach habe ich mir das nicht vorgestellt. Ich habe mich schon gefragt, wie der WSV da oben stehen kann. Ich hatte das Team viel stärker erwartet", kommentierte Erfurts Torjäger Domi Kumbela den hohen Sieg seines Teams über den WSV. Er hatte zwar reichlich Freiheiten, fügte seinen bislang sechs Saisontoren aber kein weiteres hinzu und zeigte sich gnädig. Mit einem Reflex machte WSV-Keeper Maly seine beste Chance zunichte. "Ich muss nicht immer treffen. Es war eine gute Mannschaftsleistung. Ich hatte ein bisschen Pech." Nach dem Spiel bestätigte der Torjäger, dass es vor der Saison Kontakte zum WSV gab. "Aber es gab noch andere Interessenten. Das Thema hat sich erledigt. Es gab interne Probleme, die geregelt sind. Es macht Spaß bei RWE."

Rietpietsch muss sich gedulden

Gegen Erfurt machte sich das Fehlen von Mike Rietpietsch deutlich bemerkbar. Doch der Mittelfeld-Regisseur und die WSV-Fans müssen sich weiter gedulden. "Der Nerv drückt immer noch. So lange das der Fall ist, fange ich nicht wieder mit dem Training an", sagt der unter Rückenproblemen leidende 33-Jährige. Nach dem Spiel in Essen am kommenden Samstag hofft er, wieder ins Lauftraining einsteigen zu können. Bis dahin sind weiterhin nur Reha-Übungen angesagt. Zur 1:5-Schlappe meinte der nach Erfurt mitgereiste Mannschaftskapitän: "Das war ein Komplettausfall, aber keine Überheblichkeit von uns. Auch, wenn es so aussah."