Trainerstreit: Fuchs heute beim Training?

Der Trainerstreit spitzt sich vor dem Pokalfinale gegen Velbert zu. Der Fahrstuhl zur 2. Liga ist abgefahren.

Wuppertal. Sowohl der FC St. Pauli als auch Magdeburg konnten am Samstag mit Siegen nachlegen. Den Abstand zum WSV, der bereits am Freitag gegen Union Berlin mit 3:0 gewonnen hatte, baute die Konkurrenz wieder auf sieben Punkte aus. Drei Spieltage vor dem Saisonende sind damit die Chancen des WSV gleich Null, den Sprung auf die große Fußballbühne zu schaffen.

Großes Theater kann man aber auch auf einer Provinzbühne produzieren. Während sich die Mannschaft auf das Finale um den Arag-Pokal gegen die SSVg. Velbert (Anstoß Dienstag, 19 Uhr im Stadion am Zoo) vorbereitet, wird hinter den Kulissen weiter heftig gestritten, welcher Trainer auf der Bank Regie führen darf. Zurzeit spielt der WSV "Doppelkopf" mit Wolfgang Jerat und Uwe Fuchs, der laut einer Verfügung des Arbeitsgerichts Wuppertal am 23. April gar nicht hätte beurlaubt werden dürfen.

Die Auseinandersetzung spitzt sich zu, denn heute will Uwe Fuchs seine Beschäftigung wieder aufnehmen - und das nicht in einer Statistenrolle, sondern als alleinverantwortlicher Cheftrainer. Fuchs wartet weiter auf einen Lösungsvorschlag des WSV. WSV-Präsident Runge teilte ihm am Samstag über das Fernsehen mit, dass es diese Möglichkeit nicht mehr geben werde. Fuchs könne kommen.

In einem wichtigen Punkt gehen die bisherigen Angaben beider Parteien auseinander. So kursieren Presseberichte, nach denen WSV-Präsident Friedhelm Runge Uwe Fuchs bereits einen Vorschlag über eine Abfindung gemacht haben soll. Fuchs scheint das anders zu sehen. "Das Arbeitsgericht hat festgestellt, dass das Verhalten des Vereins vertragswidrig ist", sagt Uwe Fuchs. Bisher habe es weder schriftlich noch mündlich einen Lösungsvorschlag von Seiten des Vereins gegeben, so Uwe Fuchs.

Unbeeindruckt von dem Theaterdonner hinter den Kulissen zeigen sich bisher die Spieler und Trainer Wolfgang Jerat. Der WSV bot gegen Union Berlin eine engagierte Leistung und siegte verdient mit 3:0. Ironie des Schicksals, dass Wolfgang Jerat den WSV in Berlin mit einer Aufstellung auf den Platz schickte, die auch sein Vorgänger Uwe Fuchs im Verlauf der Saison schon öfter gewählt hatte. Erfolgreich war der WSV zudem mit dem bewährten 4-2-2-System.

Dem WSV kann man nur den guten Rat geben, sich schleunigst mit Uwe Fuchs an einen Tisch zu setzen. Die Gesprächsbereitschaft von seiner Seite wurde signalisiert. In einem ersten Gespräch müssten nicht alle Probleme auf einmal gelöst werden, aber man könnte die Lage so weit entschärfen, dass sich Verein und Trainer nicht der Lächerlichkeit preisgeben. Das wird zwangsläufig geschehen, sollte der Kollisionskurs beibehalten werden.