Turbulenter Tanz in den Mai
WSV trennt sich von Jena mit 1:1 (1:0) im Stadion am Zoo. Torhüter Maly schwer am Knie verletzt.
Wuppertal. Alles andere als der befürchtete Sommerfußball wurde den exakt 1954 Zuschauern im Stadion am Zoo am Freitag Abend im letzten Heimspiel des WSV in dieser Saison geboten.
Zumindest den ersten Schritt zur Versöhnung mit den eigenen Fans schaffte der WSV durch eine starke kämpferische Leistung in einer spannenden und bis in die Schlussminuten äußerst turbulenten Partie. Doch wie schon in der gesamten Saison blieben die Momente der Freude für den WSV nicht ungetrübt.
Durch den späten Ausgleichstreffer von Patrick Amrhein (90.) zum 1:1-Endstand büßte der WSV noch zwei Punkte und den 18.Tabellenplatz gegenüber Borussia Dortmund II ein. Außerdem verletzte sich Torhüter Christian Maly schon vor der Pause ohne Fremdeinwirkung schwer. Bei einem langen Pass in die Spitze zog sich Maly nach einer ersten Diagnose den Riss der Patellasehne im Knie zu. Maly musste noch am Freitag Abend operiert werden, er fällt mindestens ein halbes Jahr aus.
Hart traf es auch die Gäste aus Jena, die noch vom Aufstieg in die 2. Liga geträumt hatten. Nach dem turbulenten Tanz in den Mai und der roten Karte gegen Smeekes lagen die Nerven bei Trainer René van Eck und einigen seiner Spieler blank. Doch nach einem Gerangel im Spielertunnel beruhigten sich dann die Gemüter.
Nicht die Gäste aus Thüringen, die ihre letzte Aufstiegschance durch einen Sieg wahren wollten, sondern der Absteiger aus Wuppertal war zu Beginn das bessere Team. Der Lohn war der Führungstreffer durch Karsten Fischer (17.). Für frischen Schwung sorgten die drei Nachwuchsspieler Bahadir Incilli, Burak Uca und Karoj Sindi. Doch der gesamten Mannschaft war anzumerken, dass nicht mehr der große Druck des Abstiegskampfes auf ihr lastete.
Ein Manko vergangener Wochen konnte allerdings nicht abgestellt werden. "Ken Asaeda und Edgar Bernhardt hätten in der zweiten Spielhälfte mehrfach den Sack zumachen können", sagte Trainer Peter Radojewski, der sich wieder einmal über die eklatanten Schwächen im Abschluss ärgerte. Insgesamt hatte Radojewski aber wenig auszusetzen. "Heute hat man die Zukunft des WSV gesehen", sagte der WSV-Trainer.
"Meine Gedanken sind jetzt bei Christian Maly. Er ist ein toller Typ, von dem ich viel gelernt habe. Ich wünsche ihm, dass er einen Vertrag für die kommende Saison bekommt", sagte Ersatzkeeper Sascha Samulewicz nach dem Spiel. Beim Ausgleichstreffer war "Samu" machtlos. "Ich würde gerne beim WSV bleiben", verriet Samulewicz, der wie seine Mitspieler aber noch auf ein Vertragsangebot des WSV für die kommende Spielzeit warten muss.