Runge auch sauer auf Trainer Radojewski
Der WSV-Präsident hätte lieber jüngere Spieler gesehen. Zukunft des Vereins ungewiss.
Wuppertal. WSV-Präsident Friedhelm Runge fehlten ob der erneut desaströsen Leistung der Mannschaft zunächst die Worte. Dann flüchtete er sich in Ironie. "Das einzig Gute an dieser Situation ist, dass keiner dieser Spieler einen Vertrag für die kommende Saison hat. Ich kann nicht verstehen, wie man nicht um seinen Arbeitsplatz kämpfen kann", sagte Runge.
Tatsächlich kann sich die komplette Mannschaft wohl bei der Arbeitsagentur arbeitslos melden. Fraglich, ob die Spieler nach solch einer Saison wieder zügig einen neuen Arbeitgeber finden werden.
Offen auch, wie es nun beim WSV weitergeht. Auf die Frage, ob der Verein in der kommenden Saison auf jeden Fall in der 4. Liga antritt, antwortete Runge: "Das weiß ich noch nicht. Ich muss erst mal zwei Bier trinken und eine Nacht darüber schlafen."
Seine Kritik richtete sich auch an Trainer Peter Radojewski. Vorwurf: Einige Versager von Unterhaching (0:1) hätten Dienstagabend nicht wieder auflaufen dürfen, sondern jüngere, unverbrauchte Spieler. Radojewski hatte sich nichts vorzuwerfen. "Ich bin riesig enttäuscht. Das war ein Katastrophenspiel. Das Training haben wir vorher runtergefahren.
In der Vorbereitung gab es keine Anzeichen für diese blutleere Leistung. Doch wir haben alles vermissen lassen, keine Laufbereitschaft, kein Tempo, kein Zweikampfverhalten. Uns fehlt die Qualität", sagte Radojewski. Dass sich die Mannschaft absichtlich habe hängen lassen, wollte er nicht bestätigen. "Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen aufgestellt." Für das letzte Heimspiel am Freitag gegen Jena kündigte er eine ganz andere, jüngere Mannschaft an.
Ob Radojewski Cheftrainer bleibt, ist jetzt höchst fraglich. "Kein Kommentar", lautete dazu die vielsagende Antwort von Runge. Wer Trainer wird, wollte oder konnte er nicht sagen.