Fußball-Regionalliga Ultra-Proteste auch in Wuppertal nicht ausgeschlossen

Wuppertal · Wie reagieren die Fans am Samstag beim wichtigen WSV-Spiel? David Sopp, Fanbeauftragter des WSV und für das Sicherheitskonzept zuständig, plant für Samstag keine gesonderten Kontrollen.

Politische Meinungsäußerungen gehören auch für die Wuppertaler Ultras dazu. Dieses ehemalige Banner gegen Spielverlegungen mit Rücksicht auf TV Sender überschreitet keine Grenzen der Verunglimpfung.

Foto: JA/Fischer, Andreas (f22)

Beim Wuppertaler SV wird gerade an vielen Fronten gekämpft. Hinter den Kulissen laufen die Bemühungen um die künftige Finanzierung sowie ganz kurzfristig einen Übergangsvorstand nach dem Rückzug von Alexander Eichner weiter. Sportlich steuert alles auf das Sechs-Punkte-Heimspiel gegen den TuS Haltern (Samstag, 14 Uhr) hin.

„Der Blick auf die Tabelle sagt alles aus, natürlich ist es für uns ein brutal wichtiges Spiel, auch wenn es nicht heißt, dass wir mit einem Sieg die Klasse halten und bei einer Niederlage abgestiegen sind. Dafür gibt es noch zu viele Spiele“, sagt Sportdirektor Thomas Richter. Dennoch könnte sich der WSV mit einem Erfolg wieder an Haltern vorbei auf den ersten Nichtabstiegsplatz schieben. Die psychologische Bedeutung ist nicht zu unterschätzen.

Weiterer Spielausfall wäre fatal

Einen weiteren Spielausfall, das ist auch klar, könnte der WSV nicht gebrauchen, und da geht der Blick nicht nur aufs Wetter, sondern auch auf die Diskussionen, die derzeit den Deutschen Fußball nach den Zielscheibe-Plakaten gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp erschüttern. Die Ultragruppierungen mehrerer Vereine hatten sich da solidarisiert. Ist Ähnliches auch in Wuppertal mit seiner aktiven Ultra-Szene geplant?

„Wir sprechen regelmäßig miteinander, ich kann aber nicht einschätzen, wie hier die Stimmung ist, ob und was an Spruchbändern geplant ist“, sagt Thomas Lükeville vom Fanprojekt Wuppertal. In den Räumen des Fanprojekts an der Wiesenstraße arbeiten die Ultras im Allgemeinen nur an größeren Choreografien, zuletzt im vergangenen Jahr vor dem Spiel in Bergisch Gladbach, bei dem auf die seit zehn Jahren bestehende Fanfreundschaft mit Bern hingewiesen wurde. Um nur Spruchbänder zu malen, hätten die Ultras aber auch eigene Räume, so Lükeville.

Grundsätzlich hält er eine Reaktion auch der Wuppertaler Ultras auf die aktuelle Diskussion nicht für unwahrscheinlich. „Es ist ein Lerneffekt, dass den Ultras nach solchen konzertierten Aktionen vom DFB mehr zugehört wird“, so Lükeville, der selbst die aktuelle Form, die sich gegen eine konkrete Person richte, allerdings nicht gut findet. Er erinnert an die konzertierten Aktionen als Reaktion auf Blocksperren, nach denen dann Ultras im Militäroutfit im Stadion erschienen waren. Damals brachte man den DFB wieder an den Verhandlungstisch und zum Zugeständnis, auf Kollektivstrafen zu verzichten. Dieses Versprechen ist aktuell bekanntlich durch die Drohung von Spiel-Unterbrechungen und sogar -Abbrüchen aufgehoben worden.

Spruchbänder, die sich auf bundesweite solidarisierende Fananliegen bezogen, gab es in Wuppertal auch schon etwa gegen Stadionverbote oder Montagsspiele, die Frage ist, wie verunglimpfend sie sind.

David Sopp, Fanbeauftragter des WSV und für das Sicherheitskonzept zuständig, plant für Samstag keine gesonderten Kontrollen. „Kontrollen gibt es ja immer, wenn sie legal sind, dürfen Fanutensilien mit reingenommen werden“, so Sopp. Die Frage sei immer, ob nicht vorher etwas deponiert werde. Für diese Fälle verspricht er: „Wir werden sensibel damit umgehen.“ Das geschehe immer in Absprache mit der Polizei. gh