Fußball-Regionalliga WSV wirbt auf dem Ärmel für das Kinder- und Jugendhospiz
Wuppertal · Mannschaft zeigt Flagge für guten Zweck. Spiel gegen Oberhausen am Samstag fällt aus.
Große Geste auf einem kleinen Stück Stoff: Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV wird künftig auf dem Trikotärmel das Logo des Kinder- und Jugendhospiz Burgholz tragen, und hofft die Arbeit der Cronenberger Einrichtung so noch bekannter zu machen. Eigentlich sollte das Logo an diesem Samstag gegen Oberhausen erstmals in der Regionalliga gezeigt werden, doch das Spiel wurde am Freitag abgesagt, nachdem eine Platzkommission den Rasen für unbespielbar erklärt hatte.
So ist die Regionalliga-Premiere auf kommenden Samstag im Heimspiel gegen Haltern verschoben. „Auch wenn es dem Verein im Augenblick selbst nicht so gut geht, wollen wir doch versuchen, Gutes zu tun“, sagte Daniel Grebe, gleichzeitig Spieler und Mitarbeiter der Geschäftsstelle, am Freitag bei einem Besuch der Einrichtung im Burgholz. Tief beeindruckt habe ihn und seine Mannschaftskameraden ein erster Besuch dort im Oktober, nach dem man sich vorgenommen habe, wo möglich Hilfe für die vorbildliche Arbeit im Hospiz zu leisten.
Grebe: „Ich bin selbst Papa und kann mir kaum etwas Schlimmeres für Eltern vorstellen, als zu wissen, dass das eigene Kind eine verkürzte Lebenserwartung hat. Insofern habe ich in der Nacht vor unserem ersten Besuch auch nicht gut geschlafen.“ Umso erstaunter seien er und seine Mitspieler gewesen, in welch freundlicher und fröhlicher Atmosphäre der Besuch abgelaufen sei. Die Mannschaft habe danach aus der Mannschaftskasse beispielsweise Spielsachen gekauft. „Ich habe überlegt, was man sonst noch tun kann, und da ist mir die Idee mit dem Ärmel gekommen. Ehrlicherweise muss man sagen, dass wir ihn auch nicht vermarkten konnten“, so Grebe.
Das tut der jetzigen Aktion aus Sicht von Hospizleiterin Kerstin Wülfing keinen Abbruch. „Der WSV spricht eine ganz andere Öffentlichkeit an, Menschen, die wir bisher für unsere Thema vielleicht noch nicht interessieren konnten. Jeder Einzelne, der dadurch auf uns aufmerksam wird, ist ein Gewinn“, so Kerstin Wülfing. Das betreffe nicht nur Spenden, auf die das Hospiz angewiesen sei, sondern auch Familien, die oft gar nicht wüssten, dass es in Cronenberg die Möglichkeit gibt, mit einem sterbenskranken Kind und der ganzen Familie ein paar unbeschwerte Tage zu verbringen oder auch direkte Sterbebegleitung in Anspruch zu nehmen.
Wie auch Vera Wilkesmann aus dem Familienteam des Hospiz freute sie sich sehr über die Einladung von Daniel Grebe, jederzeit zu einem WSV-Spiel in der Regionalliga oder einer Besichtigung ins Stadion kommen zu können. „Wir sollten die Zusammenarbeit beibehalten, das erdet uns im ganzen Tagesgeschäft, zeigt mir aber auch, dass wir als Team funktionieren“, sagte WSV-Sportdirektor Thomas Richter und lobte Daniel Grebe für „die tolle Idee vor ernstem Hintergrund.“