Weber schreibt Prämie ab

Der ehemalige Sportliche Leiter des WSV beerbt Dietmar Grabotin als Trainer bei der SSVg. Velbert.

Wuppertal. Am vergangenen Sonntag sah sich Achim Weber auf dem Gelben Sprung noch das Spiel der Oberliga-Mannschaft zwischen dem WSV Borussia und dem KFC Uerdingen an. Am Abend kam dann das Angebot aus Velbert und seit gestern ist offiziell: Der ehemalige Sportliche Leiter des WSV trainiert für die restlichen zehn Saisonspiele den Oberligisten SSVg Velbert. Er ist Nachfolger von Dietmar Grabotin, der sich nach einer Negativserie von zuletzt drei Punkten aus fünf Spielen auf eine Beendigung seines Engagements mit dem Velberter Vorstand einigte. Dass der Gegner heute im Nachholspiel ausgerechnet der KFC Uerdingen ist, bezeichnet Weber als Zufall. Sein Engagement dauert nur bis zum Saisonende. Für die Zeit danach strebt der Ex-Profi die Position als Sportdirektor bei einem höherklassigen Klub an. Konkrete Angebote soll es angeblich noch nicht geben. In den vergangenen Tage frischte Weber seine Fußballlehrer-Lizenz an der Sportschule in Hennef auf. Auf dem Programm standen unter anderem die Themen "Spieleröffnung" und "Spiel in die Tiefe". Ein Komplex, der beim WSV mehr denn je brach liegt. "Über die Gründe, warum es beim WSV nicht rund läuft, möchte ich nicht urteilen. Ich bin aber der Auffassung, dass man nicht alles auf die Mannschaft abwälzen kann. Schon komisch, in der Hinserie waren Einstellung und Führungsspieler noch vorhanden", sagt Weber und spielt damit auf die Veränderungen im Umfeld an. Im vergangenen November wurde er bekanntlich geschasst, Manager Georg Kreß übernahm seine Position. Dass er immer noch ein besonderes Verhältnis zum WSV hat, bestreitet Weber nicht. Nicht nur deshalb, weil auch ihm im Aufstiegsfall eine entsprechende Prämie zustünde. "Ich telefoniere beinahe täglich mit irgendeinem Spieler. Schließlich ist das ja meine Mannschaft, die habe ich zusammengestellt. Viele sind wegen mir zum WSV gekommen."

Ob er in den Genuss der Prämie kommt, bezweifelt Weber selbst. "Momentan kann ich nicht erkennen, dass der Hebel umgelegt wird. Ich denke, dass es blauäuig ist, weiter vom Aufstieg zu reden. Zumal die Situation in Lübeck alles andere als gut ist", sagt Weber. Sollte Lübeck schlapp machen, droht dem WSV der Abzug von sechs Punkten.