Wiedersehen und Abschiede beim letzten Heimspiel
Der WSV erwartet am Sonntag um 14 Uhr Nachbar Velbert im Stadion am Zoo. In vieler Hinsicht ist das letzte Heimspiel der Saison ein ganz besonderes.
Wuppertal. Der Fußball schreibt oft besondere Geschichten. Mit denen des WSV allein aus dieser Saison könnte man ein Buch füllen. Da passt es, dass am Sonntag um 14 Uhr ausgerechnet Nachbar SSVg Velbert zum letzten Heimspiel ins Stadion am Zoo kommt und dort ausgerechnet Hans-Günter Bruns, von dem der WSV sich im Herbst getrennt hatte, auf der Trainerbank sitzt.
Beide Teams brauchen aus den beiden verbleibenden Spielen noch Punkte, nachdem Fortuna Düsseldorf II auf Platz 15 am Mittwoch sein Nachholspiel in Siegen gewonnen hat und nur noch einen Punkt hinter Velbert und drei hinter dem WSV liegt.
Entspannen könnte sich die Lage für alle drei Clubs zwar noch dadurch, dass es vom Mittelrhein möglicherweise keinen Aufsteiger und dann auch nur fünf statt sechs Regionalliga-Absteiger gibt (siehe Kasten). Doch darauf will niemand spekulieren.
„Jetzt sieht man, wie wichtig der Punkt gegen Siegen und der Sieg in Essen waren“, sagt Manager Tobias Gebert und lenkt den Fokus voll auf das Sportliche, während es am 24. Mai bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung mindestens genauso weitreichende Entscheidungen geben könnte. „Kein Kommentar“, sagte er dazu, ob er für sein von Friedhelm Runge gestütztes Regionalliga-Konzept eigene Personen für den Verwaltungsrat aufbieten wird.
Trainer Reinhold Fanz macht aus seinem Personal auf dem Feld für Sonntag kein Geheimnis. Rechtsverteidiger Jochen Schumacher ist nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt. Für ihn wird wohl das 20-jährige WSV-Eigengewächs Felix Herzenbruch ins Team rücken, der dann möglicherweise sein letztes Heimspiel für den WSV absolviert. Er stehe mit einem anderen Verein in Verhandlungen, sagte er der WZ und ergänzte: „Ich kann ja nicht bis zur Mitgliederversammlung warten und dann ist es vielleicht doch nur Oberliga.“ Mit Bayer Leverkusen, wie zunächst spekuliert, bestehe aber kein Kontakt.
Für wie viele WSV-Spieler es ein „Abschiedsspiel“ vor heimischem Publikum sein wird, entscheidet sich wohl erst im Nachhinein. Ob Mehmet Boztepe nach seiner Knöchelverletzung aus dem Essen-Spiel auflaufen kann, erst kurzfristig. Im Sturm hat Hans Kyei seine Verletzung überwunden. Trainer Fanz setzt aber auf die Doppelspitze Ramiz Pasiov und Laurenz Wassinger — die Torschützen von Essen. „Beide haben ihre Sache dort hervorragend gemacht, da sehe ich keinen Grund zu wechseln“, sagt Fanz, der als Interimscoach ebenfalls seinen Heimabschied gibt. „Auf jeden Fall brauchen die Jung auch Unterstützung von den Rängen“, sagte er und hofft auf viele Fans.