Winterschlaf in der Winterpause

Für den Absturz des WSV gibt es viele Gründe.

Wuppertal. Wie kann eine Mannschaft innerhalb weniger Wochen vom Spitzenplatz in die Abstiegsregion abstürzen? Die WSV-Fans zittern seit der 1:2-Niederlage in Bremen sogar um einen Platz in der 3.Liga. Zum Aufstieg in die 2.Liga wären wohl fünf Siege in den fünf ausstehenden Spielen erforderlich. Doch daran glauben nur die größten Optimisten.

Im Mittelpunkt der Diskussionen steht die Kritik an WSV-Präsident Friedhelm Runge, dem von vielen Fans der Trainerwechsel von Wolfgang Jerat zu Wolfgang Frank übel genommen wird. Doch die Frage, ob Jerat mehr als nur elf Punkte aus elf Spielen geholt hätte, ist theoretischer Natur.

Fakt ist der Absturz in der Tabelle. Und der gibt einen Hinweis darauf, dass sich der WSV in der Winterpause wieder nicht optimal verstärkt hat, sondern in Winterschlaf versank. So wurde es versäumt, einen oder gleich zwei Innenverteidiger mit Zweitligaformat zu verpflichten, obwohl diese Position in der Hinrunde als Schwachstelle ausgemacht worden war.

Alle Alarmglocken hätten klingeln müssen, als Daniel Voigt im Trainingslager angeschlagen schwächelte, und Neuzugang Victor Hugo Lorenzón die ihm zugedachte Rolle in der Abwehr nur unwillig übernahm. Sven Lintjens die Freigabe für Paderborn zu erteilen, war noch der kleinere Fehler. Größer war der Fehler, nicht schon zum Jahreswechsel auf dessen Abwanderungsgelüste zu reagieren und sich nach Ersatz umzuschauen.

Dennis Schulp und Marc Narewsky mangelte es bei ihrer Verpflichtung an Spielpraxis. Somit konnte Friedhelm Runge am 16. Februar zum Derby gegen Düsseldorf zwar mit Wolfgang Frank einen zweitligatauglichen Trainer auf der Bank vorzeigen, aber eine nur noch bedingt zweitligataugliche Mannschaft.

Wobei die Frage, ob Achim Weber dieses Dilemma als Manager abgewendet hätte, ebenfalls keine Relevanz für die Verbesserung der aktuellen Situation mehr hat. Die Qualität im Kader sollte für die 3. Liga ausreichen. Ob der Absturz vermieden werden kann, hängt mehr denn je von guten Nerven und Willensstärke ab.