WSV fehlt Durchschlagskraft gegen Leverkusen

Ordentlich und bemüht, aber spielerisch zu harmlos präsentiert sich der Regionalligist beim 0:0 in Leverkusen.

Wuppertal. Spiele in Leverkusen waren noch nie die ganz große Stärke des WSV. In der vergangenen Saison gelang immerhin noch ein 1:0-Sieg (Elfmetertor durch Christian Knappmann). Am Sonntag fielen im Ulrich-Haberland-Stadion keine Tore — wirklich verdient hätte sich die in einer auf mäßigem Niveau stehenden Begegnung keine der beiden Mannschaften.

Zwar präsentierte sich der WSV erneut als eine gute Einheit, in der jeder für den anderen lief und rackerte, aber spielerisch lief nicht viel zusammen. Schnelle Ballverluste im Mittelfeld und wenig Durchschlagskraft in den offensiven Szenen prägten das Geschehen auf beiden Seiten, wobei Leverkusen in der Schlussphase noch auf ein Tor drängte.

WSV-Trainer Peter Radojewski machte dafür auch einen Substanzverlust aus dem Nachholspiel gegen den 1. FC Köln II (vom vergangenen Mittwoch) verantwortlich. „Insgesamt waren wir bemüht, aber die Aktionen verliefen doch langatmig und umständlich. Das Köln-Spiel steckte doch manchem in den Knochen, das hat man gerade in der zweiten Halbzeit gemerkt. Da konnte ich von draußen bei dem einen oder anderen Spieler doch mitfühlen, dass es wehtat“, sagte Radojewski und ergänzte: „Dann muss man sich eben mal mit einem Punkt zufriedengeben.“

Mittelfeldspieler Danny Cornelius sah das mit der Punktmitnahme ganz ähnlich, wollte aber von einem Substanzverlust nichts wissen. Radojewski hatte ihn zur Pause aus dem Spiel genommen und dies mit eben zu wenig Durchsetzungskraft begründet.

„In der ersten Halbzeit war es ein ganz ordentliches Spiel von uns. In der zweiten hat das Tempo gefehlt. Kraftlos habe ich mich nicht gefühlt“, sagte Cornelius, der nach 18 Minuten die beste WSV-Chance hatte, als er von einem Leverkusener Stellungsfehler profitierte, aber Pech hatte, dass sein gut geschossener Ball die Latte touchierte.

In einem Anflug von Sarkasmus musste der Neuzugang vom VfB Lübeck feststellen: „Dafür, dass wir von vielen nach den Winterabgängen als Abstiegskandidat eingestuft wurden, war der Punktgewinn doch ganz ordentlich. Ich finde übrigens nicht, dass wir ein Abstiegskandidat sind. Wir haben jetzt eine gute Truppe beisammen und sind ein geschlossenes Team.“

Zu dem gehört auch Hans Kyei, der erstmals in der Startformation stand, es aber ebenfalls an Durchschlagskraft vermissen ließ und zur Pause in der Kabine bleiben musste. Dafür scheint er auf dem Weg zu einem Publikumsliebling zu sein. Die Fans feierten ihn jedenfalls schon beim Warmmachen. „Ich freue mich zwar darüber, sehe das aber gelassen. Ich habe in Wuppertal noch nichts geleistet und muss hart arbeiten“, sagte Kyei.