WSV-Gegner Elversberg: Pokalsieg folgte der Absturz
Am Sonntag trifft der WSV in Elversberg auf einen angeschlagenen Gegner. Die Gastgeber wollen zurück in die Spitze.
Wuppertal. Am Mittwoch war die große Welt der Fußball-Bundesliga zu Gast in Elversberg. Durch ein 0:3 gegen den 1. FC Nürnberg schied das Team von Trainer Günter Erhardt in der zweiten Runde des DFB-Pokals aus.
Für die waren die Saarländer qualifiziert, weil ihnen zuvor mit dem 5:4 im Elfmeterschießen über Hannover 96 ein echtes Husarenstück gelungen war. Die Nürnberger hingegen ließen sich nicht düpieren und so geht nun also alles wieder seinen beschaulichen Gang in der Gemeinde Spiesen-Elversberg.
13 776 Menschen leben hier rund 15 Kilometer nordöstlich von Saarbrücken und richtig laut war es in dieser Ecke des Landkreises Neunkirchen bislang eigentlich nur für eine kurze Zeit in den 70er Jahren, als Musikproduzent Frank Fahrian mit seiner Gruppe Boney M. in der heute einsturzgefährdeten Flitcher-Stube probte.
Doch nun wackeln auch im 8000 Zuschauer fassenden Waldstadion an der Kaiserlinde die Wände. Seit nun schon vier Partien nämlich ist die SV 07 Elversberg in der Regionalliga West sieglos. Lediglich einer von zwölf möglichen Punkten konnte dabei geholt werden. Und mit dem 1:4 gegen Borussia Mönchengladbach II sowie dem 0:7 beim 1. FC Köln II setzte es überdies derbe Schlappen.
"Solche Ergebnisse sind natürlich indiskutabel. Es war in keinster Weise abzusehen, dass ein derartiger Substanzverlust über uns hereinbricht. Ich bin selber überrascht und noch mehr geschockt", sagte Trainer Günter Erhardt. Was nicht verwundert. Schließlich besaß sein Team bis zur Heimpleite gegen Gladbach mit nur vier Gegentreffern nach den Sportfreunden Lotte die zweitbeste Abwehr.
Die aber will der 49-Jährige nicht als alleinigen Sündenbock hinstellen. "Wir haben als Kollektiv versagt. Und wir wissen, woran es gelegen hat." Wahrscheinlich spukte die Begegnung mit dem neunfachen deutschen Meister zu sehr in den Köpfen der Spieler herum. Doch Nürnberg und der Pokal sind nun Vergangenheit und da der Rückstand auf Spitzenreiter Eintracht Trier mit sechs Zählern noch immer überschaubar ist, will der Trainer das Saisonziel auch nicht ändern.
"Wir wollen oben mitspielen und dazu müssen wir unsere Negativserie nun beenden und das nächste Spiel gegen den Wuppertaler SV unbedingt gewinnen", sagt Erhardt und bemüht zugleich die lokale Fußball-Historie. "An einer deftigen Niederlage kann man auch wachsen, denn vergangene Saison hat Saarbrücken bei uns mit 0:6 verloren und ist am Ende aufgestiegen."