Regionalliga West WSV im Hinspiel gegen den "kleinen" BVB mit einem Remis
Einen Punkt nimmt Regionalligist Wuppertaler Sportverein am 14. Spieltag aus dem Stadion Rote Erde mit.
Dortmund. Der Wuppertaler SV ist am Samstag nach einer reifen Leistung mit einem 2:2 (1:0) bei der U 23 von Borussia Dortmund gut in die Auswärtswoche gestartet. Im Duell gegen den Tabellenvierten, der mit hochtalentierten jungen Spielern sowie den Routiniers Ornatelli und Park besetzt ist, führten die Wuppertaler nach dem neunten Saisontor von Christopher Kramer (8.) und einem Treffer von Enzo Wirtz nach 56 Minuten bereits mit 2:0. Doch gegen die nun stark anrennenden Gastgeber kassierten sie binnen zehn Minuten den Ausgleich und konnten sich erst danach wieder stabilisieren. Durch das Unentschieden ist der WSV immer noch hervorragender Vierter, weiter nur vier Punkte hinter Tabellenführer KFC, der am Freitag gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf nicht über ein 0:0 hinausgekommen war.
Vor 1022 Zuschauer im altehrwürdigen Stadion Rote Erde, davon mindestens die Hälfte aus Wuppertal, schienen die Gastgeber vom forschen Wuppertaler Beginn überrascht. Gegenüber dem 2:0 gegen Düsseldorf hatte Trainer Stefan Vollmerhausen nur eine Änderung vorgenommen. Links offensiv spielte der junge Marco Cirillo für Davide Leikauf.
Auf der linken Seite interpretierte Niklas Heidemann seine Rolle links in der Fünferkette zunächst sehr offensiv und düpierte mehrfach U-20-Nationalspieler David Sauerland. Seine erste Flanke fand Gino Windmüller, der in der Mitte mitgelaufen war und aus acht Metern in Bedrängnis knapp verzog. Kurz darauf war Heidemann schon wieder durch. Leicht abgefälscht kam seine Flanke zu Torjäger Christopher Kramer, der auf dem glitschigen Rasen zunächst ausgerutscht war, sich aber blitzschnell wieder hochrappelte, den Ball mit der Brust annahm und aus acht Metern unter die latte donnerte. Kurz darauf hatte Heidemann dann selbst die Chance auf 2:0 zu erhöhen. Sein Schrägschuss aus zehn Metern wurde aber von Patrick Mainka gerade noch zur Ecke gelenkt.
Erst danach fingen sich die Dortmunder, während sich der WSV nun deutlich tiefer stellt3. Die Abwehrkette agierte zwar zweikampfstark, doch es war kein ungefährliches Unterfangen, die Gastgeber so lange spielen zu lassen. Die holten bis zur Halbzeit sieben Eckbälle heraus, konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Nach seiner dritten Ecke hätte dagegen der WSV kurz vor der Pause fast getroffen. Windmüller kam am ersten Pfosten zum Kopfball, verlängerte zum zweiten, wo Kramer in den Ball rutschte, ihn aber über das Tor schoss. Insgesamt konnte der WSV aber ein froh sein, mit der Führung in die Pause zu gehen. Es war klar, dass die Wuppertaler durch eigene Nadelstiche den Druck nach der Pause nicht zu groß werden lassen durften. Doch zunächst schnürten die Gastgeber die Rot-Blauen am eigenen Strafraum ein. Nach einer Ecke ging der Kopfball von Michael Eberwein nur knapp am Tor vorbei und wenig später verpasste der 18-jährige gebürtige Wuppertaler Beyhan Ametov den Ausgleich nur ganz knapp.
Zum richtigen Zeitpunt erzielte dann aber der WSV das 2:0. Es entsprang einem Geniestreich von Gaetano Manno, der auf der linken Seite durch zwei Dortmnder hindurch den Weg zum Tor fand, und als die nächsten Abwehrspieler im Strafraum auf ihn zustürmten, querlegt. Enzo Wirtz war der Nutznießer und schob aus acht Metern ein.
Leider war schon vier Minuten später der Ausgangszustand wieder hergestellt. Ein WSV-Spieler verlängerte einen langen Ball unglücklich am herausgekommenen Torwart Sebastian Wickl vorbei, und der schnell Ametov spritzte dazwischen und vollendete aus spitzem Winkel.
Danach wurde sichtbar, wie spielstark die Dortmunder sind. Es war klar, dass dem WSV eine schwere halbe Stunde bevorstand. Und schon sechs Minuten später klingelte es erneut. Eine Freistoßflanke von halbrechts verlängerte der zur Pause eingewechselte Anargyros Kampetsidis per Kopf in den langen Winkel.
WSV-Trainer Steffan Vollmerhausen reagierte, nahm Cirillo heraus und brachte Grebe ins Mittelfeld. Für ihn rückte Gino Windmüller zur Stabilisierung des Zentrums in die Abwehrkette, Enzo Wirtz dafür nach vorne, um Konter setzen zu können. Das wirkte. Nun gab es sogar wieder Chancen auf einen Sieg und nach der gelb-roten Karte gegen seinen Stürmer Michael Eberwein nach 85 Minuten, setze nun Dortmunds Trainer Ja Siewert auf Sicherheit und wechselte mit Amos Pieper für Ametov lieber einen zusätzlichen defensiven Spieler ein. Der WSV drückte nun auch und wäre nach Heidemanns Schuss, der knapp über den Winkel flog auch fast noch zum Siegtreffer gekommen. Am Ende war das Unentschieden in einem tollen Regionalliga-Spiel aber insgesamt verdient und für den WSV sicher ein weiterer Entwicklungsschritt.
Den Spielverlauf gibt es zum Nachlesen in unserem Liveticker.