Mit der A-Jugend sind Sie Tabellenführer in der zweithöchsten Jugendspielklasse und Viertelfinalist im DFB-Pokal mit dem VfB Stuttgart als Gegner. Wie fühlt es sich an, aktuell die erfolgreichste Mannschaft im WSV zu sein?
WSV WSV-Jugend-Trainer im Interview: „Vor DFB-Pokal gibt es noch ganz wichtige Spiele“
Wuppertal · Pascal Bieler ist beim WSV A-Jugend-Trainer. Im Interview spricht er über die erfolgreichste Mannschaft im Wuppertaler Sportverein.
Bieler: Ich weiß nicht, ob wir die erfolgreichste sind. Auch die B-Jugend und die anderen Jugendteams stehen sehr gut da. Aber natürlich freut uns das.
Spürt man positive Rückmeldungen sowohl im Verein als auch von außen?
Bieler: Ja, komplett! Da fiebern alle immer mit. Das wird natürlich verfolgt und die Mannschaft kriegt mit, dass der Verein auf uns schaut. Das ist eine Aufmerksamkeit, die die Jungs auch genießen.
Sie haben selbst eine schillernde Karriere. Gibt es auch von Weggefährten nach ihrem Umstieg in den Trainerbereich Rückmeldungen?
Bieler: Jein, Es gibt immer mal wieder Weggefährten, die man auch über andere Kanäle trifft. Es ist ja für alle mit 32, 33, 34 der Scheideweg, wo man den Übergang aus dem aktiven Sport versucht. Der eine ist dann Sportdirektor dort, der andere fängt auch mit dem Trainerdasein an. Von daher kriege ich auch von dort das Gefühl: Dein Werdegang wird verfolgt. Aber über Details habe ich mich noch nicht ausgetauscht.
Inwieweit ist bei Ihnen und Ihren Spielern das Viertelfinale gegen Stuttgart, das am 16. Dezember gespielt werden soll, schon im Kopf.
Bieler: Gar nicht. Es ist auch komplett so angesprochen worden. Ich finde, wir haben jetzt noch drei Meisterschaftsspiele, die für uns enorm wichtig sind. Wir haben morgen (Donnerstag) das Kreispokalhalbfinale (19.45 Uhr bei Fortuna Wuppertal), wo wir ins Finale einziehen müssen, damit wir nächstes Jahr wieder im Niederrheinpokal dabei sind und vielleicht wieder die Chance haben, in den DFB-Pokal zu kommen. Das Spiel gegen Stuttgart ist ein Bonusspiel am Ende des Jahres und daher noch gar kein Thema.
Im vergangenen Jahr hat es mit dem Bundesliga-Aufstieg knapp nicht geklappt. Da lagen Sie hinter Rot-Weiss Essen. Ist Ihre Mannschaft von diesem Jahr vielleicht sogar noch stärker?
Bieler: Ich hoffe, dass wir aus dem letzten Jahr gelernt haben. Da hat uns RWE vorgemacht, wie man am Ende des Tages aufsteigt. Deshalb gibt es überhaupt keinen Grund, jetzt schon auf die Tabelle zu schauen. Der Vorsprung beträgt ja auch nur drei Punkte. Vielleicht haben wir einen Vorteil, weil viele schon im Vorjahr dabei waren und die Situation kennen. Aber das Aufstiegs-Wort ist kein Thema, wir wollen von Spiel zu Spiel unsere Punkte holen.
Oberstes Ziel ist auch beim WSV, Spieler auszubilden, die dann den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Sehen Sie im aktuellen Team da wieder Kandidaten?
Bieler: Natürlich. Da gibt es bestimmt den ein oder anderen. Am Ende des Tages hängt es aber davon ab, was jeder dafür investiert, etwa mit Zusatzschichten oder beim Thema Lebensführung und Ernährung. Da kann ich jetzt noch nicht sagen, wer das vielleicht schafft, was in einem halben Jahr auch in der persönlichen Planung der Spieler ist. Dann geht es natürlich auch um Positionen. Aber ich glaube, jeder, der bei uns spielt, hat das Zeug dazu.
Wie schwierig ist für junge Spieler der Sprung nach oben, und wie realistisch ist es, mit solchen Spielern, dann auch in der Ersten das Ziel Aufstieg verfolgen zu können?
Bieler: Erst einmal braucht jeder Jugendspieler, der hochkommt, Zeit. Die Jungs müssen lernen, sich körperlich zu behaupten, auch Entscheidungen abzuwägen, wo gehe ich auf Risiko, wo lieber nicht. Dann ist es ein super Weg, auch auf junge Talente zu setzen. Es muss halt immer die Mischung sein. Marco Cirillo macht das derzeit gut, hat aber auch seine Zeit gebraucht, genau wie Kevin Pytlik, der jetzt in der Dritten Liga spielt.
Was macht das Thema Trainerschein?
Ich habe jetzt die Elite-Jugend-Lizenz und werde im März die A-Lizenz machen. Wenn alles gut läuft, bin ich damit im April durch.
Ihr Tipp fürs Wochenende. Mit der A-Jugend spielen Sie bei Solingen-Wald, mit der Ersten beim 1. FC Köln.
Bieler: Egal welches Ergebnis, Hauptsache es wird ein Sechs-Punkte-Wochenende. Es sind zwei sehr, sehr schwierige Auswärtsspiele, für die U 19 bei einem Aufsteiger, und für unsere Erste ist es immer schwer, gegen U 23-Mannschaften.
Einen Clip des Interviews finden Sie im Facebookauftritt von WZ Wuppertal.