WSV mit dem zweiten Aussetzer
Bei der 0:2 (0:0)-Niederlage in Lotte präsentieren sich die Wuppertaler erneut zu schwach im Mittelfeld.
Wuppertal. Welches Leistungsvermögen steckt im WSV? Nach sechs Saisonspielen fällt die Antwort auf diese Frage immer noch schwer. Ordentlichen Vorstellungen und glücklichen Siegen folgte nun mit dem 0:2 gegen Lotte die zweite verdiente Saisonniederlage. Folge: Der WSV rutschte vom fünften auf den achten Platz ab und läuft Gefahr, frühzeitig den Kontakt zur Spitzengruppe zu verlieren und das offiziell erklärte Saisonziel "oben mitspielen" aus den Augen zu verlieren.
Da ist es fast schon ein glücklicher Umstand, dass der nächste Heimspielgegner am Dienstagabend (Anstoß 19.30Uhr) FC Schalke 04 II heißt. Die jungen Knappen führen mit 13 Punkte die Regionalliga West an. Der WSV hat es also vor eigenem Publikum selbst in der Hand, den Abstand zur Spitzengruppe zu verkürzen.
Dafür müsste allerdings eine radikale Leistungssteigerung her. Denn wie schon bei der Niederlage in Dortmund war auch die Vorstellung in Lotte insgesamt einfach zu dürftig. Gerade einmal zwei Torchancen in 90 Minuten sprangen im Tecklenburger Land für das Team von Trainer Michael Dämgen heraus.
In der ersten Halbzeit war es Silvio Pagano (28.), der an alter Wirkungsstätte die Führung auf dem Fuß hatte, in Lottes Bastian Görrissen aber seinen Meister fand. Nach der Pause hätte Michael Holt (50.) für Jubel unter den knapp 400 WSV-Fans sorgen können, doch sein Ball aus gut 16 Metern strich knapp am Tor vorbei.
Konnte sich Lotte im Laufe der zweiten Halbzeit deutlich steigern, fiel der WSV nach der Holt-Chance krass ab und leistete sich zudem die entscheidenden Schnitzer im Abwehrverhalten, die die eingewechselten Stachnik (70.) und Aydogmus (78.) nutzten.
Knackpunkt der derzeitigen Misere ist die kaum vorhandene Torgefahr, was wiederum aus einem derzeit schwachen Mittelfeld des WSV resultiert. Machte sich der Ausfall von Stefan Lorenz als Innenverteidiger weniger bemerkbar (Felix Haas war ein guter Vertreter), so fiel das verletzungsbedingte Fehlen von Björn Weikl (Oberschenkelprobleme) schwerer ins Gewicht. Ob er gegen Schalke wieder mitwirken kann, ist eher unwahrscheinlich. Einfallslos beziehungsweise dilettantisch ist, was Marcel Großkreutz und Markus Heppke auf den zentralen Positionen bieten. Letzterer zeigt sich zwar stets bemüht, will auch die Verantwortung als Leitwolf übernehmen, scheint aber derzeit überfordert zu sein. Fatal seine Fehlpassquote. Eine Parallele zur Niederlage in Dortmund. Gelingt gegen die Schalker kein Sieg, brechen beim WSV schwere Zeiten an.