Wuppertaler SV WSV muss sich gegen Aachen mit Punkt begnügen
Im Westschlager gegen Aachen setzt der WSV auf Stabiliät und vergibt anfangs gute Chancen - am Ende holen die Wuppertaler beim Ligadebüt von Adrian Alipour einen Punkt.
Wuppertal. Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat am Sonntag die Gunst der Stunde nur teilweise genutzt und im ersten Spiel unter Trainer Adrian Alipour Boden zumindest einen Punkt auf die überraschend gestrauchelten Spitzenteams von Rot-Weis Essen (2:3 zu Hause gegen Lippstadt) und Viktoria Köln (1:2 bei Fortuna Düsseldorf II) gutgemacht. Mit einem 0:0 mussten sich die Wuppertaler unter den Augen von gut 4000 Besuchern im Stadion am Zoo und einigen Tausend live beim TV-Sender Sport 1 gegen die kriselnde Alemannia aus Aachen begnügen.
Der alte Westschlager war hart umkämpft, über weiter Strecken aber auch eine zähe Angelegenheit, weil beide Mannschaften sich im Mittelfeld intensiv bearbeiteten und selten die Mittel fanden, die gegnerische Abwehrreihe zu überspielen. Der WSV dürfte den guten Gelegenheiten aus der starken Anfangsphase nachtrauern. Da war Mittelfeldmann Daniel Grebe aus kurzer Distanz an Aachens Schlussmann Niklas Jaklusch gescheitert. Der hielt wenig später auch gegen den bei einer Ecke nach vorne geeilten Dennis Malura glänzend.
Der neue WSV-Trainer Adrian Alipour und sein Co-Pascal Bieler hatten auf die exakt gleiche Startelf gesetzt wie am Mittwoch im Pokal gegen Kreisligist SV Rees. Sicherheit und Erfahrung lautete da das Motto gegen die im Vergleich zur Vorsaison völlig neu formierten Aachener. Im Mittelfeld hatte dabei der langjährige Aachener Meik Kühnel, unter Alipour-Vorgänger Britscho oft sogar nur auf der Tribüne, sein Startelf-Debüt in der Liga. Er brachte die Standards herein, machte ein ordentliches Spiel, hatte aber nach 70 Minuten nach einer Grätsche gegen Marco Müller auch etwas Glück, dass Schiri Florian Visse es bei Gelb beließ.
Zu diesem Zeitpunkt lebte die anfangs sehr muntere Partie längst vom Kampf. Ein frühes Tor hätte insbesondere den Wuppertalern sehr gut getan. So stieg mit dem Spielverlauf scheinbar die Nervosität. Anders als unter Britscho wurde nicht immer zuerst die spielerische Lösung gesucht, teilweise auch mit langen Bällen operiert. Kapitän Gaetano Manno war zunächst sehr agil, lief sich später aber auch immer wieder fest und wurde nach 75 Minuten gegen den jungen Semir Saric ausgetauscht. Drei Einwechslungen in der Schlussphase zeigten, dass auch Alipour unbedingt gewinnen wollte, die Grundordnung löste er damit aber nicht auf. Im ein oder anderen Kopf dürfte sicher noch die Niederlage von Gladbach gesteckt haben, die vor einer Woche auch zur schnellen Demission Christian Britschos beigetragen hatte.
Dennoch war Aachen am Ende dem Sieg sogar etwas näher. WSV-Torwart Sebastian Wickl hielt zweimal hervorragend, hatte schon vor der Pause einen Freistoß von Aachens Standard-Spezialist Manuel Glowacz glänzend parierte. Der WSV hätte kurz nach dem Wechsel mit der einzigen guten Chance von Christopher Kramer das goldene Tor erzielen können, doch der Torjäger schoss aus zehn Metern knapp am Tor vorbei.
„Jeder hat extrem gut gestanden und gegen den Ball gespielt“, fand Dennis Malura nachher lobende Worte für seine Mitspieler, die den Plan des neuen Trainers, erstmal sicher zu stehen, gut umgesetzt hätten.