WSV: Neubeginn in der 3. Liga

Seit Sonntag herrscht Gewissheit: In der kommenden Spielzeit geht es für die Wuppertaler in der 3. Liga weiter.

<strong>Wuppertal. In Babelsberg war am Sonntag noch keine halbe Stunde gespielt, da führte der Aufstiegsaspirant RW Oberhausen bereits mit 3:0. Und der WSV konnte mit den konkreten Planungen für die 3. Liga beginnen, da nun Oberhausen und Ahlen außer Reichweite sind.

Das von WSV-Präsident Friedhelm Runge vor der Saison ausgegebene Ziel wurde somit glatt verfehlt. Runge hatte den Aufstieg in die 2.Liga gefordert.

Das Minimalziel 3. Liga, das von existenzieller Bedeutung für den Verein ist, wurde dagegen erreicht, denn an den beiden letzten Spieltagen kann der WSV bei sieben Punkten Vorsprung nicht mehr auf einen Abstiegsrang zurückfallen. Der Verein zählt somit in der kommenden Spielzeit zum exklusiven Kreis der 56 Proficlubs in Deutschland.

Doch wer wird in der 3. Liga auf der Bank sitzen? Da der FSVMainz 05 nicht in die 1. Liga aufgestiegen ist, wird in Mainz der Nachfolger von Jürgen Klopp gesucht. Wolfgang Frank hat zwar stets Kontakte zum FSV Mainz 05 dementiert, sich aber durch das wochenlange Hinhalten des WSV alle Türen in Richtung 2. Liga offengehalten.

In Wuppertal liegen auch aufgrund der ungeklärten Trainerfrage die Vertragsverhandlungen seit Wochen auf Eis. Zuletzt hatte Friedhelm Runge angekündigt, dass sich die Hälfte der Spieler einen neuen Verein suchen muss. Doch es scheint auch Spieler zu geben, die möglicherweise von sich aus neue Herausforderungen suchen.

Ein Kandidat ist Torjäger Mahir Saglik, der eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag hat und mit einigen Zweitligisten in Verbindung gebracht wird. Marcel Reichwein hat zwar einen Anschlussvertrag mit dem WSV für die kommende Saison, aber auch der Stürmer von Kickers Emden könnte in die 2.Liga wechseln, falls es Angebote gibt.

Vor der laufenden Spielzeit haben fast alle Regionalligisten große Summen in neue Spieler investiert - auch der WSV. Ob Friedhelm Runge für die 3. Liga einen weiteren finanziellen Kraftakt unternimmt, weiß nur er allein. Über die tatsächliche wirtschaftliche Situation des WSV kann ebenfalls nur spekuliert werden, da Runge in Millionenhöhe für den WSV bürgt.

Der WSV ist schuldenfrei gegenüber Dritten, die Lizenz ist nicht in Gefahr. Runge schließt seit seinem Amtsantritt 1991 die finanziellen Lücken. In diesem Jahr gab es durch den DFB-Pokal zwar eine kräftige Zusatzeinnahme, doch diese ergiebige Quelle sprudelt in der kommenden Spielzeit nicht.

Mit der Fertigstellung der Stehtribünen vor der kommenden Spielzeit wird die Baustelle Stadion am Zoo weitere Fortschritte machen. Das Stadion ist dann absolut tauglich für die 3.Liga.

Doch der WSV plant weitere Bauabschnitte, die nur über eine Betreibergesellschaft finanzierbar sind. Der Aufstieg in die 2. Liga hätte für einen weit größeren Entscheidungsdruck auf den Rat der Stadt gesorgt. Doch nun wird "nur" ein Drittligist im Rathaus vorstellig, der mehr denn je von den Entscheidungen seines Präsidenten Friedhelm Runge abhängig ist.