Fußball-Regionalliga WSV schlägt den Tabellenfünften aus Köln mit 2:0
Wuppertal · Der Sieg gegen die U 21 des 1. FC Köln bedeutete für den WSV bereits den siebten Erfolg im achten Heimspiel dieses Jahres.
Nur drei Tage nach dem 0:1 gegen die U 23 von Borussia Mönchengladbach ist der Wuppertaler SV gegen die nächste Nachwuchsmannschaft eines Bundesligisten in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Das 2:0 (1:0) gegen die U 21 des 1. FC Köln bedeutete bereits den siebten Sieg im achten Heimspiel dieses Jahres und ließ den WSV in der Tabelle der Regionalliga-West wieder auf Platz zwölf vorrücken. Es war der Lohn für einen sehr engagierten und couragierten Auftritt.
Während Köln neben den Routiniers Marius Laux, Lucas Musculus und Lukas Nottbeck mit Sava-Arangel Cestic und Toptorschütze Marvin Obuz, die auch schon Erstligaeinsätze für den FC absolviert haben, antreten konnte, hatte WSV-Trainer Björn Mehnert einige Änderungen gegenüber dem Gladbach-Spiel vorgenommen. Teilweise war er dazu gezwungen. So hatte Innenverteidiger Kevin Pytlik gegen Gladbach die fünfte Gelbe Karte gesehen und war gesperrt. Linksverteidiger Moritz Römling hatte im gleichen Spiel einen Schlag auf den Fuß bekommen und sah sich die Partie gegen Köln mit Bluterguss von der Tribüne aus an. So kam Daniel Nesseler in der Innenverteidigung zum Einsatz, wo mit Christopher Schorch und Tjorben Uphoff bereits zwei erfahrene Kräfte fehlen.
Joey Müller rückte für Römling aus dem Mittelfeld links in die Viererkette. Für ihn kam auf der Position sechs die Bochumer Leihgabe Lars Holtkamp zu seinem ersten Startelfeinsatz. Vorne setzte Mehnert etwas überraschend zunächst auf den laufstarken Mateo Aramburu für Mittelstürmer Marco Königs. Der zusammen mit Beyhan Ametov bisher beste WSV-Schütze (beide bis zum Köln-Spiel sieben Treffer) saß zunächst nur auf der Bank. Um es vorwegzunehmen, alle Hereingekommenen machten ein gutes Spiel. Vor allem Holtkamp fiel mit Reaktionsschnelligkeit und Übersicht sehr positiv auf.
Favorit war der WSV in diesem Spiel sicher nicht gewesen, hatten die Kölner die jüngsten drei Partien sämtlich gewonnen, rangierten auf Rang fünf. Doch die Gastgeber begannen erfrischend. Aramburu holte gleich mal eine Ecke heraus, der aufgerückte Holtkamp erwischte Torwart Julian Krahl aus zwölf Metern fast auf dem falschen Fuß. Kurz darauf kam Kevin Pires aussichtsreich zum Abschluss. Köln kam erst langsam ins Spiel, hatte allerdings nach elf Minuten durch Jae-Hwan Hwang die bis dato größte Chance. Doch WSV-Keeper Sebastian Patzler bewies gegen den allein auf ihn zustürmenden FC-Angreifer einmal mehr, wie stark er im Eins-gegen-Eins ist.
Als Cestic zwei gute Kopfballchancen vergab, schien der FC näher an der Führung, doch die erzielte dann der WSV mit viel Willen und schneller Reaktion. Außenverteidiger Lars Bender zog von der Strafraumgrenze wuchtig ab, der inzwischen für den verletzten Krahl eingewechselte Julian Roloff im FC-Tor konnte nur nach vorne abwehren. Dort reagierte Mateo Aramburu am schnellsten und netzte aus acht Metern ein (25.).
Der WSV verdiente sich diese Führung, spielte teilweise schönen Fußball. Glück zwar für die Rot-Blauen, als erst Torwart Patzler und dann Noah Salau auf der Linie gegen Hwang klärten, doch die letzte Chance der ersten 45 Minuten hatten dann wieder die Gastgeber. Ametov setzte sich auf der rechten Seite dynamisch gegen Cestic durch, in der Mitte verpasste Aramburu knapp, doch Hagemann machte den Ball noch einmal heiß und brachte Ametov in Position. Dessen Schuss konnten die Kölner noch abblocken.
Auch die erste Chance der 2. Hälfte hatte der WSV. Isaak Akritidis, unmittelbar davor für den mit muskulären Problemen gekommenen Kevin Hagemann gekommen, überspurtete auf der rechten Seite seinen Gegenspieler, setzte Saric ein, dessen Flanke auf den zweiten Pfosten bei Ametov landete. Der konnte ihn leider nicht optimal kontrollieren und zielte anschließend daneben. Köln wechselte mehrfach, wollte den Ausgleich. Doch der WSV blieb aktiv, betrieb einen hohen läuferischen Aufwand und hielt die Gäste so weitgehend vom eigenen Tor fern, blieb selbst gefährlich.
So traf Ametov nach Vorlage des inzwischen für Aramburu eingewechselten Marco Königs nur den Pfosten (80.). Kurz darauf war es umgekehrt. Ametov legte von links für Königs in die Mitte und der musste aus fünf Metern nur noch einschieben. Das 2:0 war nicht nur sein achtes Saisontor, sondern auch die Vorentscheidung.
Der WSV hatte sich den Sieg durch eine sehr engagierte Mannschaftsleistung mit hohem Laufaufwand verdient. Dabei schöpfte Björn Mehnert die Ressourcen, die noch im ersatzgeschwächten Kader stecken, voll aus. Lars Holtkamp, der ein Riesenspiel gemacht hatte, durfte nach 75 Minuten raus, um mit Daniel Grebe noch eine frische Kraft im Mittelfeld nachlegen zu können. Weiter geht es schließlich schon am Mittwoch gegen Wegberg. Und dann könnte der WSV die Top-Ten angreifen.